Bencic gewinnt WTA-Turnier in Charleston
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Die Highlights:Bencic gewinnt WTA-Turnier in Charleston

Bencic auf den Spuren von Hingis
«Ohne sie wäre ich nicht hier»

Belinda Bencic (WTA 13) kratzt dank ihrem Sieg in Charleston wieder an den Top 10. Sie ist die erste Schweizerin seit Martina Hingis, die in Charleston triumphieren kann.
Publiziert: 11.04.2022 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2022 um 18:40 Uhr
Sven Micossé

Nach dem verwerteten Matchball sinkt Belinda Bencic vor Freude und von Emotionen geschüttelt auf die Knie. Gegen die Tunesierin Ons Jabeur (27) erlangt sie in drei Sätzen ihren ersten Titel auf Sand und den fünften auf der WTA-Tour. Bei der Trophäen-Zeremonie kullern schliesslich die Tränen über ihre Wangen, sie dankt ihrem Team, ihrer Familie und besonders ihrem Freund und Fitnesscoach, Martin Hromkovic.

Die Olympiasiegerin von Tokio ist die erste Schweizerin seit 1999, die in Charleston triumphiert. Ihre Vorgängerin? Martina Hingis. Sie konnte dieses Turnier 1997 und 1999 gerwinnen, damals wurde es noch in Hilton Head, South Carolina, gespielt, bevor es 2001 nach Charleston verlegt wurde.
«Ich bin sehr dankbar», sagt Bencic auf Hingis angesprochen, ohne sie wäre sie nicht hier, wo sie jetzt ist. «Ich habe mit ihr gespielt, ihre Mutter hat mich trainiert und ich hoffe, dass sie beide jetzt stolz sind.»

Lungenprobleme nach Covid-Infektion

Mit diesem emotionalen Turniersieg belohnt sich Bencic für einen harten Beginn in die diesjährige Saison. Ende 2021 erkrankte sie an Corona und hatte noch länger mit den Folgen zu kämpfen. War es bei den Australian Open noch eine Verletzung, die sie ausbremste, offenbarte sie nach ihrem Aus in St. Petersburg die Nachwehen nach ihrer Infektion. «Bei mir wurde diagnostiziert, dass etwas mit meinen Lungen nicht normal ist», erzählt sie.

Es ist vollbracht. Belinda Bencic gewinnt ihren ersten Titel auf Sand.
Foto: keystone-sda.ch
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Um die Probleme wieder in den Griff zu bekommen, reiste Bencic mit Hromkovic in dessen Heimat, in die Slowakei. «Ich ging in die Berge, um meinen Kopf frei zu bekommen und neu anzufangen», sagt sie nach ihrem Triumph in South Carolina. Erholen, Langlaufen und Bergwandern – die Höhenluft scheint die optimale Therapie für die 25-Jährige gewesen zu sein.

«Habe ich gespürt, wie es funktioniert hat»

Nach der Startniederlage von Indian Wells kommts in Miami zur grossen Steigerung. «Obwohl es in Indian Wells nicht so gut lief, arbeiteten wir weiter. Dann habe ich gespürt, wie es plötzlich wieder funktioniert.» Sie stösst bis in den Halbfinal vor, wo sie gegen eine ebenfalls wiedererstarkte Naomi Osaka verliert.

Gleich zum Auftakt der Sandsaison kann sie ihren ersten Titel auf der Unterlage feiern. «Ich freue mich, dass ich zum ersten Mal auf Sand gewinnen konnte. Ich habe immer noch keine Worte.» Die harte Arbeit hat aber auch ihren Tribut gefordert. Bencic: «Ich bin erleichtert, dass es jetzt vorbei ist. Jetzt bin ich erschöpft und muss mich ausruhen.»

Die Flawilerin kratzt nun wieder an den Top 10 der Weltrangliste. Sie hat vier Plätze gutgemacht und liegt nun auf Rang 13.

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