«Hätte gerne Fedi seinen 11. Titel holen sehen»
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Swiss Indoors ohne Federer:«Hätte gerne Fedi seinen 11. Titel holen sehen»

Dienstag war immer Fedi-Tag an den Swiss Indoors
Basler Tennis-Fans trauern Roger Federer nach

Am Dienstag hätte Roger Federer bei den Swiss Indoors aufschlagen sollen. Seine Abwesenheit spürt man in Basel an allen Ecken und Enden. Blick hat bei den Fans nachgefragt.
Publiziert: 26.10.2022 um 10:20 Uhr
Sven Micossé (Text), Benjamin Soland (Bilder)

«Willkommen zu Hause, Roger Federer» – diesen Satz hätten die Tennis-Fans am Dienstag am liebsten in der Basler St. Jakobshalle ertönen hören. Doch aus seinem grossen Tour-Comeback bei den Swiss Indoors ist bekanntlich nichts geworden. Als die Tickets in den Verkauf gingen, sah es noch ganz anders aus. Die Tennis-Welt fieberte dem Comeback des Maestros entgegen, träumte gar von einer kompletten Rückkehr im Jahr 2023.

«Die Enttäuschung nach seinem Rücktritt war schon gross. Ich dachte: Komm, ihn will ich noch einmal in meinem Leben sehen. Jetzt ist es halt nicht so, ich freue mich trotzdem», sagt der Bündner Silvan (31), der die Tickets bereits vor einem Jahr gekauft hat.

«Er hat uns mit dem Tennis und seiner Art viel geschenkt»

Auch Irene hat sich die Eintritte für den Auftritt des Maestros vor seiner Ankündigung gekauft, doch die Fribourgerin hatte schon damals eine leise Ahnung: «Ich war aber schon ziemlich sicher, dass ich ihn nicht mehr sehen werde. Wenn man den Verletzungsverlauf mit seinem Knie anschaut, war es ziemlich offensichtlich.»

Am Dienstag hätte Roger Federer bei den Swiss Indoors seinen grossen Auftritt feiern sollen.
Foto: keystone-sda.ch
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An der Stelle erinnert sie auch an Federers Anspruch zu gewinnen – nicht einfach mitzuspielen. «Und wenn das Knie dreimal operiert wurde, ist das relativ schwierig.» Ihn nicht mehr auf der Tour zu sehen, stimmt sie traurig: «Er hat uns und dem Tennis mit seiner Art so viel geschenkt.»

Gutes Programm mit Stan, Murray und Co

Trotz Abwesenheit Federers bietet sich den Tennis-Fans an diesem Tag ein gutes Programm: Andy Murray, Dominic Stricker, Casper Ruud und Stan Wawrinka kommen allesamt zu ihren ersten Einsätzen. Nun kommt dem dreifachen Grand-Slam-Sieger die grösste Unterstützung entgegen.

Irene trägt neben einem «Danke Roger»-Schal eine Jacke mit der Aufschrift «Allez Stan». Auch Matteo (22) und Erica (21), die für Federer extra aus Mailand nach Basel gereist sind, drücken – nebst ihrem Landsmann Lorenzo Musetti – dem Waadtländer die Daumen. «Ich glaube, dass noch einiges in ihm steckt», so der junge Italiener über Wawrinka.

Früher war mehr los

Verglichen mit den vergangenen Federer-Jahren ist der Trubel rund um die St. Jakobshalle merklich zurückgegangen. Ob Sicherheitsleute oder Helfer – der Konsens ist: Früher war mehr los.

Am Nachmittag geht zwar rund um die Halle nicht viel, doch auf dem Centre Court ist die Stimmung heiss. Das merkt auch Andy Murray nach seinem Auftaktsieg gegen Roman Safiullin an: «Die Fans lieben Tennis offensichtlich, haben mich super unterstützt. Das schätze ich sehr.» Eine Erstrundenpartie vor einer solchen Kulisse zu spielen, sei ungewöhnlich. «Das ist nicht immer der Fall – um 15 Uhr an einem Wochentag. Manche von ihnen hätten wohl eigentlich bei der Arbeit sein sollen», scherzt der Schotte.

Trotz guter Tennis-Show – Schilder mit der Aufschrift «I miss Roger» oder «Roger, wo bist du?» zeigen die Gefühlslage der Fans auf.

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