Rune und Djokovic regen sich über Schiri Lahyani auf
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«Du bist ein Witz»:Rune und Djokovic regen sich über Schiri Lahyani auf

Djoker fliegt im Rom-Viertelfinal raus
Schiri-Drama mit Rune und Djokovic in den Hauptrollen

Die Mission Titelverteidigung ist gescheitert, Novak Djokovic unterliegt im Viertelfinal von Rom Holger Rune. Dabei sorgten beide für heftige Diskussionen mit dem Schiedsrichter.
Publiziert: 17.05.2023 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2023 um 21:57 Uhr

Mit viel Spannung wurde das Duell zwischen Holger Rune (20, ATP 7) und Novak Djokovic (35, ATP 1) erwartet. Das Spiel gestaltet sich den Voraussagen entsprechend auch sehr spannend, mit dem besseren Ende für den jungen Dänen, der 6:2, 4:6 und 6:2 gewinnt. Und weil beide dafür bekannt sind, dass sie ihre Emotionen gerne mal zeigen und ausleben, gibts auch im Rom-Viertelfinal Drama.

Rune schlägt beim Stand von 6:2 und 2:3 auf, liegt eigentlich in Führung. Doch dann fliegt ein Ball von Djokovic knapp hinter die Linie. Rune hört auf zu spielen, ist sich sicher, dass der Ball draussen war. Schiedsrichter Mohamed Lahyani kommt und kontrolliert, bleibt aber dabei, dass die Filzkugel drin war, beziehungsweise von der Linie abgerutscht ist. Der Sieger des Masters von Paris 2022 ist ausser sich, will nicht verstehen, was der Schwede da entschieden hat. Und lässt sich so vollkommen aus dem Konzept bringen.

Djokovics Trick abgekupfert?

Den Punkt verliert Rune, das anschliessende Aufschlagsspiel von Djokovic gleich auch noch und liegt damit im zweiten Satz plötzlich 2:5 hinten. Beim Seitenwechsel beginnt er zu zetern, bezeichnet den Unparteiischen als Witz und fragt ihn, «ob er für seine Fehler und Fehlentscheide eigentlich auch bestraft und gebüsst wird?». Sein Coach Patrick Mouratoglou (52) steht auf und versucht den Heisssporn zu beruhigen. Doch Rune ist nicht zu beruhigen.

Holger Rune gewinnt seinen Viertelfinal gegen Novak Djokovic mit 6:2, 4:6 und 6:2.
Foto: AFP
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Die Aufregung ist berechtigt, die Hawkeye-Bilder zeigen, dass der Ball tatsächlich draussen war. Es ist nicht das erste Mal, dass Lahyani in Rom für Diskussionen sorgt. Auch mit Murray hatte der 56-Jährige einen Streit, der demjenigen mit Rune stark ähnelt.

Andy Murray legt sich mit dem Schiedsrichter an
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Ball knapp im Aus:Andy Murray legt sich mit dem Schiedsrichter an

Während der Däne sich so aufregt, bittet er in harschem Ton darum, den Physio zu sehen. Der wird zu ihm geschickt und beginnt sein rechtes Knie zu massieren. Und plötzlich fängt auch Novak Djokovic an zu stänkern. Er lacht hämisch und redet auf den Schiedsrichter ein, sieht in der Behandlungspause einen Trick, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Dass er diesen Vorwurf selber an beinahe jedem Turnier, wenn er unter Druck gerät, zu hören kriegt, übersieht er geflissentlich.

Regenpause hilft Rune

Die Pause hilft dem Jungstar dann tatsächlich, er kämpft sich zurück und holt auf, bevor das Spiel wegen Regens unterbrochen wird, steht es 4:5. Um 15.40 Uhr, nach einer knapp 45-minütigen Pause, wird das Duell dann wieder aufgenommen, und der Djoker holt sich gleich ein Break und damit auch den zweiten Satz.

Doch der dritte Satz gehört dann wieder dem Jungspund. Rune startet furios und breakt den Serben gleich doppelt, geht 4:0 in Führung und spielt Djokovic an die Wand. Der Serbe beginnt nun auch mit dem Schiedsrichter zu hadern und zu diskutieren, beschuldigt ihn, die Aufschlagsuhr zu früh anzumachen, während er noch das Score sagt.

Erstes Final ohne Djokovic oder Nadal seit 2004

Am Schluss hilft alles Meckern und Wüten nicht, der Serbe verliert den letzten Satz deutlich mit 2:6 und fliegt als Titelverteidiger raus. Erstmals seit 2004 wird damit weder Djokovic noch Nadal im Endspiel im Foro Italico spielen.

Für Djokovic, der in der kommenden Woche vom Spanier Carlos Alcaraz an der Spitze der Weltrangliste abgelöst wird, war es im dritten Duell mit Rune die zweite Niederlage. Im November 2022 war der Serbe dem 15 Jahre jüngeren Dänen im Final in Paris ebenfalls in drei Sätzen unterlegen.

Im Halbfinal kommt es nun zum skandinavischen Duell mit dem Norweger Casper Ruud (ATP 4). Der 24-Jährige setzt sich im letzten Viertelfinal gegen den Argentinier Francisco Cerundolo (24, ATP 31) 7:6 6:4 durch. (nsa)

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