Djokovic jagt Federers Wimbledon-Marke
Wird Musetti dank Papi-Boost zum Spielverderber?

Novak Djokovic fehlen noch zwei Siege zum grossen Federer-Rekord in Wimbledon. Doch Gegner Lorenzo Musetti wird getragen vom Babyglück – und auch ein bisschen von der Aura seines grossen Idols.
Publiziert: 12.07.2024 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2024 um 09:06 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Kaum schwächelt für einmal Jannik Sinner (22, Viertelfinal-Out), da springt schon der nächste starke Italiener in die Bresche. Lorenzo Musetti hat in Wimbledon zum grössten Höhenflug seiner Karriere angesetzt. Der 22-jährige Toskaner steht an der Church Road im Halbfinal – und versteht die Welt nicht mehr. Allein schon der Fakt, dass er seinen Viertelfinal gegen Taylor Fritz auf dem No.1 Court spielen durfte, sei eine «Riesenehre» für ihn gewesen: «Wir haben vor dem Turnier im Team noch gewitzelt, dass wir versuchen sollten, in Wimbledon mal auf ganz grosser Bühne zu performen.» 

Nun hat die Weltnummer 25 gar das Ticket für die prestigeträchtigste Plattform beim Rasenklassiker gebucht: Er fordert am Freitag auf dem Centre Court den nach seiner Knieverletzung wiedererstarkten Novak Djokovic (37) heraus – und könnte da zum grossen Spielverderber für den Serben werden. Marschiert Musetti mit einem Sensationssieg in den Final, würde er Djokovics Traum vom grossen Wimbledon-Rekord – zumindest vorläufig – platzen lassen. Djokovic hat sieben seiner 24 Grand-Slam-Siege im Südwesten Londons geholt. Ein einziger Wimbledon-Triumph fehlt ihm noch für die Allzeit-Bestmarke von Roger Federer (42), der hier achtmal gewann. 

Der kleine Ludovico schnuppert Wimbledon-Luft

Nun, Musetti reitet allerdings nicht ohne Grund auf der Erfolgswelle. Einerseits hätten die siegreichen Auftritte von Weltnummer eins Sinner auch einen Reiz auf die anderen italienischen Spieler ausgeübt, sagte Musetti kürzlich der «Gazzetta dello Sport». Noch viel grösser aber ist der Schub, den ihm seine kleine Familie verleiht. Im Frühling wurde der Rechtshänder mit der einhändigen Rückhand erstmals Vater.

Lorenzo Musetti kann sein Glück nicht fassen – er steht im Halbfinal.
Foto: keystone-sda.ch
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Seine Partnerin Veronica Confalonieri brachte den kleinen Ludovico zur Welt. Und dieser ist nun erstmals in Wimbledon dabei, im Wohnzimmer von Federer, Musettis grossem Vorbild, über das er sagt: «Wie gerne hätte ich ihn wenigstens einmal herausgefordert!»

Ein Duell mit dem Maestro war ihm tatsächlich nie vergönnt. Dafür aber deren sechs mit Djokovic. Zwischen 2021 und Juni 2024 hat er nur eine Partie gegen ihn gewonnen. Doch da war Musetti auch noch nicht in der Form seines Lebens.

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