«Ein unangenehmes Gefühl im Fudi»
Federer erklärt sein mysteriöses Time-Out

Gleich nach seinem Dreisatz-Sieg über Philipp Kohlschreiber dominiert bei Roger Federer die Vorfreude über den bevorstehenden Viertelfinal gegen Juan Martin del Potro (ATP 28).
Publiziert: 05.09.2017 um 09:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:05 Uhr
Roger Federer zieht trotz medizinischem Time-Out in den Viertelfinal ein.
Foto: AP
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Cécile Klotzbach

Die grosse Frage, warum er nach dem zweiten Satz seines Achtelfinals gegen Kohlschreiber ein medizinisches Time-Out genommen habe, war schnell beantwortet: «Ich spürte eine Verspannung im Gesässmuskel und bekam nach meinen Rückenproblemen etwas Angst. Das unangenehme Gefühl im 'Fudi' wollte ich so schnell wie möglich loswerden», so der 36-Jährige, der für die Massage an dieser unangenehmen Stelle den Platz verliess.

«Es war eine reine Vorsichtsmassnahme. Im dritten Satz wars gar kein Problem mehr.»

Er habe gut gespielt, könne es aber noch besser. Dann drehte sich der Rest der Medienkonferenz hauptsächlich um seinen nächsten Gegner: Juan Martin del Potro.

Del Potro mit Wahnsinns-Comeback

Der Argentinier hatte gegen Dominic Thiem einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt und damit die Story des Tages geliefert – zumal er geschwächt durch einen Virus äusserst angeschlagen in den Achtelfinal ging.

«Ich freue mich sehr für Delpo», so Federer, «er hatte es wegen seiner langen Verletzungsphasen nicht leicht, dabei war er drauf und dran, die Nummer 1 zu werden. Das tat mir leid.»

Revanche für 2009?

Doch nun ist es mit dem Mitleid vorbei. Roger wittert seine grosse Chance, sich für den verlorenen Fünfsatz-Final im Jahr 2009 zu revanchieren.

«Nach dem damaligen Match habe ich vieles bereut. Ich hatte so viele Chancen, ich hätte gewinnen müssen! Zudem war es das Jahr der Geburt meiner beiden Mädchen. Und er unterbrach meine Sieges-Serie hier nach fünf Titeln in Folge.»

Die heutige Situation könne man aber nicht mit damals vergleichen. «Wir sind beide ganz andere Spieler geworden. Er spielt seine Rückhand fast nur noch als Slice, ich hingegen spiele mit weniger Slice und aggressiver – allein das ändert viel. Ausserdem werden wir beide etwas weniger angespannt sein. Dies ist ein Viertelfinal, nicht ein Final. Aber es wird ein grosser Match für uns beide, auch weil wir uns gegenseitig sehr schätzen.»

Nicht der ultimative Test

Steigt am Donnerstag der ultimative Test für Federer an diesen US Open? «Nein», so Federer, «den habe ich bereits gegen Lopez gehabt. Es kommt nicht immer auf die Weltrangliste an, sondern auf den Gegner und wie er einem liegt.»

Trotz verlorenem US-Open-Final: Del Potro liegt ihm. Sonst hätte ihn Roger kaum schon 16mal geschlagen.

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