So entzaubert Tsitsipas Federer in Melbourne
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Highlights des Achtelfinals:Tsitsipas entzaubert Federer in Melbourne

«Etwas mit meinem Returnspiel stimmt nicht»
So erklärt Federer sein Schock-Aus!

Unmittelbar nach dem Out ist Roger Federer enttäuscht, zerknirscht. Er hilft sich selbst, indem er nach vorne blickt: «Ich freue mich auf den weiteren Verlauf der Saison.» Und in der spielt auch Sand wieder eine Rolle.
Publiziert: 20.01.2019 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2019 um 10:37 Uhr
Bitter! Für Roger Federer sind die Australian Open vorbei.
Foto: AP
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Aufgezeichnet: Cécile Klotzbach, Melbourne

Lag der Schlüssel bei den 12 vergebenen Breakpunkten?

Es gibt immer viele Faktoren, die zu einer solchen Niederlage führen. Aber in Sachen Breakpunkte lief es mir definitiv nicht nach Wunsch. Ich breakte ihn auch schon beim Hopman Cup nicht, also stimmt irgendwas mit meinem Returnspiel nicht ganz. Er verteidigte die wichtigen Punkte allerdings auch sehr gut. Es ist sehr frustrierend. 

Sind Sie einverstanden mit der Einschätzung, dass Sie beide auf einem sehr hohen Level gespielt haben?

Ich denke, es war okay. Ich verlor gegen einen besseren Spieler, der sehr gut spielte. Vielleicht entschied er das Match mit seinen guten Halbvolleys. Er hing sich rein, erarbeitete sich Chancen und blieb ruhig. Das muss man ihm lassen – für einen jungen Spieler ist das nicht so einfach. Für mich war es nicht leicht, dass sich die Bedingungen verändern, wenn du ein Match erst um sieben Uhr abends beginnst und es allmählich Nacht wird. Die Bedingungen waren definitiv etwas langsamer als letztes Jahr.

Sie sind für Tsitsipas ein Idol. Sehen Sie ein wenig sich selbst in ihm?

Ja, ich glaube schon. Er hat eine einhändige Rückhand und ich hatte in seinem Alter auch lange Haare. Und er hat einen etwas kontinentaleren Vorhand-Griff als andere Spieler seiner Generation. Also mehr meine Art als sagen wir Nadals. 

Sind Sie unzufrieden mit der Arbeit des Schiedsrichters?

Schauen Sie, in engen Situationen gibt es auch enge Entscheidungen. Bei solchen gibt es auch Fehler. Aber ich fange jetzt nicht an, mich beim Schiedsrichter zu beschweren. Es ist menschlich, ein Teil des Spiels. Früher hatten wir nicht einmal Hawk Eye, da gab es tonnenweise Fehler. Ich denke, die Schiedsrichter machen generell einen guten Job. 

John McEnroe hat im Court-Interview den Generationenwechsel eingeläutet. Sehen Sie in ihrem Bezwinger einen Vorreiter?

 Ich liebe John, er erzählt immer viel am Mikrofon. Aber ich höre solche Geschichten seit zehn Jahren. Nichts Neues, also. Aber Stefanos hat sich tatsächlich in den letzten eineinhalb Jahren auf ein nächstes Level hochgearbeitet. Er schlug Novak Djokovic in Toronto, Anderson und Zverev, jetzt mich. Das ist echt toll für ihn. Ich sehe ihn weit oben und das für eine lange Zeit. 

Bedauern Sie etwas im Spielverlauf?

Ich bereue gewisse Dinge sogar massiv. Auch wenn es gerade nicht so aussieht. Den zeiten Satz hätte ich gewinnen müssen! Egal wie, ich hätte es tun müssen. Der Verlust kostete mich das Match. 

Machten Sie zu viele Fehler auf der Vorhand?

Da heisst es akzeptieren, nächster Punkt, akzeptieren, nächster Punkt – und das über dreieinhalb Stunden. Ich blieb ruhig. Aber seine Stärke war, dass er mir nie viel Zeit gab. 

Haben Sie nicht auch mal eine Krise bei ihm erwartet?

Logisch hoffte ich, dass es kommen würde. Aber bei 2:1-Führung in Sätzen sah er die Ziellinie. Er hat sich das erarbeitet und wollte das heimbringen. Es ist ihm gelungen. 

Empfanden Sie die Fans in der Arena als störend?

Störend? Sie waren grossartig, ich liebe dieses Publikum! Sie waren fantastisch. Dass es gelegentlich mal ein paar aufgeregte Typen gibt, die rein schreien, ist okay. Die habe ich lieber als ruhige Fans. Es hat Spass gemacht.

Wie fühlen Sie sich körperlich?

Ich bin sehr zufrieden, wie ich mich fühle. Körperlich war ich topfit, bereit für den ganzen Weg an einem Grand-Slam. Ich spielte nicht schlecht, es lag an seiner Qualität, dass ich verlor. Die Leute meinen immer, ein Federer darf nicht früh aussteigen. Aber das ist normal, es muss nicht mit einem Problem zusammenhängen. Es brauchte einen sehr guten Spieler, um mich zu schlagen. Mein Niveau ist da. Ich habe noch nicht mit meinem Team diskutiert – mal sehen, was sie sagen. Für mich ist es jedenfalls Normalität, dass ich auch hier in Australien mal wieder verliere. Ich wusste, es wird schwierig, habe ihn absolut nicht unterschätzt. Es kommt also nicht aus heiterem Himmel. 

Hat diese Niederlage einen Einfluss auf die weitere Planung?

«Nein, ich weiss bereits, was ich spiele bis Wimbledon. Da wird auch die Sandsaison dabei sein. Ja, ich spiele dieses Jahr wieder auf Sand. Das hatte ich schon vorher entschieden, es hat nichts mit dieser Niederlage zu tun.»

Ist Roland Garros auch im Plan?

«Ja natürlich, auch Roland Garros...»

Was ist der Hauptgrund, wieder auf Sand zu spielen?

«Ich habe Lust dazu. Es hat mir in den letzten Jahren gefehlt. Im Vorjahr war ich verletzt. Im letzten Jahr habe ich eine grosse Pause gemacht, um mich zu schonen. So einen Mega-Break will ich nicht wieder einlegen. Ich glaube nicht, dass das nötig ist, denn ich fühle mich sehr gut.»

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