Federer nach Krimi gegen Cilic
«Mein Traum geht weiter»

Wow! Was für ein Krimi zwischen Roger Federer und Marin Cilic in Wimbledon. Federer beansprucht auch das Glück, wie er zugibt.
Publiziert: 06.07.2016 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:57 Uhr
Was für eine Moral! Roger Federer steht in Wimbledon in den Halbfinals.
Foto: Reuters
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Simon Häring aus Wimbledon

Schon Mitte des dritten Satzes steht Roger Federer (34) kurz vor dem Aus, als er beim Stand von 3:3 drei Breakchancen abwehren muss. «Ich hatte unglaubliches Glück, der eine Halb-Volley hätte locker auch im Publikum landen können», sagt der Baselbieter nach seinem 6:7, 4:6, 6:3, 7:6, 6:4-Sieg gegen den Kroaten Marin Cilic (27, ATP 13).

Sein Gegner habe so gespielt wie vor zwei Jahren in New York, als er ihn im Halbfinal der US Open in drei Sätzen bezwungen hatte. «Es lief gar nicht gut für mich, weil ich auch seine Aufschläge nicht lesen konnte.» Federer dreht erst zum zehnten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand, zum insgesamt dritten Mal beim Lieblingsturnier in Wimbledon.

Er besteht damit auch seinen ersten echten Härtetest. «Gegen Ende des Spiels habe ich unglaublich gespielt. Ich werde immer besser. Mein Aufschlag ist gut, meine Beine werden besser, mein Rücken hält. Und für mein Selbstvertrauen gibt mir das einen unglaublichen Schub», sagt Federer, der nun im Halbfinal auf Milos Raonic (25, ATP 7) trifft.

Und auch der Aufschlag wird im Verlauf der Partie zu einer immer schärferen Waffe. 15 seiner 27 Asse schlägt Federer in den letzten beiden Sätzen. In den vorangegangenen vier Partien war der Schweizer insgesamt «nur» auf 38 direkte Punkte mit dem Aufschlag gekommen.

Jetzt wartet also Milos Raonic. Gegen den Kanadier hat Federer eine 9:2-Bilanz und gute Erinnerungen. Vor zwei Jahren setzte er sich im Wimbledon-Halbfinal gegen Raonic in drei Sätzen durch. Raonic setzt sich in seine Viertelfinal in vier Sätzen gegen Djokovic-Bezwinger Sam Querrey durch und hat in den Achtelfinals gegen den Belgier David Goffin ebenfalls einen 0:2-Satzrückstand gedreht.

Federer schaut optimistisch auf die entscheidenden Tage in Wimbledon. «Mein Traum geht weiter.» Dazu fehlen ihm noch zwei Siege.

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