Federer vor Wimbledon-Viertelfinal
«Extrem, wie er draufprügelte – so spielt Cilic nie mehr»

Roger Federers Traum vom achten Wimbledon-Triumph rückt in greifbare Nähe. An seinen nächsten Gegner hat er aber keine guten Erinnerungen.
Publiziert: 05.07.2016 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:27 Uhr
Federer steht ohne Satzverlust in den Viertelfinals. «Erwartet hätte ich das nicht.»
Foto: KEY
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Simon Häring aus Wimbledon

Während seine von Verletzungen und Krankheiten geprägte Saison bisher zum Vergessen ist, wendet sich das Blatt für Roger Federer (34) in Wimbledon endlich zum Guten. Erst wird er von den Wetterkapriolen verschont, weil er immer auf dem gedeckten Centre Court spielt, dann räumt Aussenseiter Sam Querrey Novak Djokovic aus dem Weg. Er selber steht ohne Satzverlust in den Viertelfinals. «Erwartet hätte ich das nicht.»

Dort erwartet ihn mit Marin Cilic (27, ATP 11) der erste echte Gradmesser. Fünf Mal hat Federer ihn in sechs Duellen besiegt, aber im letzten hat ihm der Kroate vor zwei Jahren im Halbfinal der US Open eine äusserst schmerzvolle Niederlage zugefügt. Auch damals ist Favorit Djokovic bereits ausgeschieden und darum alle Augen auf Federer gerichtet, der seit vier Jahren auf einen Grand-Slam-Titel wartet. Doch Cilic zeigt «den besten Match meines Lebens».

Federer, der nach Djokovics Aus «aufatmet» und von «neuen Möglichkeiten» spricht, erinnert sich gut daran: «Es war extrem, wie er dort draufgeprügelt hat. Er spielte so: Aufschlag, boom. Vorhand, boom. Retourn, boom. Ich glaube nicht, dass er noch einmal so spielen kann.» Vor Wimbledon habe er mit Cilic trainiert. «Er hat gut serviert, es wird sicher nicht einfach.» Federer sagt aber auch: «Ich habe eine Idee, wie ich retournieren will.»

Das bezeichnet Federer denn auch als Schlüssel zum Erfolg. Gut, dass er sich inzwischen auch in der Defensive wohler fühlt. «Das ist ein riesiger Schritt für mich. Endlich ist das wieder einmal passiert. Das ist wichtig, wenn ich hier etwas erreichen möchte.» Und das möchte Roger Federer ja bekanntlich. Nach einer schwierigen Saison trennen ihn nur noch drei Siege von seinem grossen Traum, dem achten Wimbledon-Titel. So nah und doch so fern.

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