Schweizerin in Wimbledon weiter
Starke Bencic wirft Top-10-Star raus!

Wie schon in Australien fegt Belinda Bencic auch in Wimbledon einen Top-10-Star gleich zum Start aus dem Turnier – 7:6, 6:3 gegen Caroline Garcia! Hier gehts zum Wimbledon-Round-Up.
Publiziert: 03.07.2018 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 17:06 Uhr

Was für eine tolle Leistung, die Belinda Bencic in der ersten Runde von Wimbledon da liefert! Gegen die französische Weltnummer 6 Caroline Garcia geht die auf Rang 56 klassierte Schweizerin, die an zwei Vorbereitungsturnieren auf Rasen gerade mal einen Match gewinnen konnte, als Aussenseiterin an den Start.

Allerdings ist Garcia, gegen die Bencic noch nie gespielt hat, keine ausgewiesene Rasenspezialistin. Belinda hingegen kündigt ihre guten Gefühle in Wimbledon an: «Der Rasen hier entspricht meinem Spiel.» Sie wolle versuchen, es wie in Australien zu machen. Dort schlug sie zum Auftakt – ohne Druck und Erwartungen – die Mit-Favoritin Venus Williams. «Jetzt habe ich wieder nichts zu verlieren», so die 21-jährige Ostschweizerin.

Es ist die Französin, die zunächst zwei Spiele verliert. Belinda breakt, legt mit 2:0 vor, kann die Führung aber nicht halten. Doch im Tie Break spielt sie ganz stark und gewinnt den ersten Durchgang. 

Die Anfeuerungsrufe ihres Vaters Ivan, der Mutter Dana und ihres Trainers Vlado Platenik sind laut über den Showcourt 3 zu hören. Wie angepeitscht legt Belinda dann auch den Turbo ein. Sie wirkt fit, schlanker als in den letzten Monaten und flink auf den Beinen. Und im Kopf willig, bis zum letzten Ball alles zu geben, wie es ihr neuer slowakischer Trainer von ihr verlangt.

Das entscheidende Break schafft Bencic zum 4:2. Und diesen Vorsprung lässt sie sich diesmal nicht mehr nehmen. Einen Matchball zum 6:2 wehrt Garcia noch ab. Beim zweiten aber kann die Top-10-Spielerin ihre Niederlage nicht mehr verhindern. Als das 6:3 fällt stösst Belinda einen lauten Freudesschrei aus und reisst die Arme glücklich in die Höhe. Sie steht in Runde 2 von Wimbledon! Da trifft sie auf die Amerikanerin Alison Riske (WTA 60) – im Vergleich der beiden steht es 1:1. 

Rafa macht Jagd auf Titel Nr. 18

Zehn Jahre nach dem epischen Final gegen Roger Federer und dem Gewinn seines ersten Wimbledon-Titels macht Rafael Nadal jagt auf den insgesamt 18. Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Und der Start ins Turnier glückt dem Weltranglistenersten. Der Mallorquiner macht mit Dudi Sela (ATP 127) kurzen Prozess und zieht mit 6:3, 6:3, 6:2 in die zweite Runde ein.

Ein Spaziergang im Park ist die Auftakt-Runde auch für den Serben Novak Djokovic (ATP 21). Er fertigt den Amerikaner Tennys Sandgren (ATP 57) in eineinhalb Stunden mit 6:3, 6:1, 6:2 ab und beweist damit eindrücklich die gute Form, in der er sich wieder befindet. Mit wem er es in der nächsten Runde zu tun bekommt? Auf jeden Fall mit einem Argentinier: Guido Andreozzi oder Horacio Zeballos. Die beiden liefern sich derzeit noch ein heisses Gaucho-Duell. 

Kyrgios mit Jubiläum

Grund zum feiern hat auch Tennis-Badboy Nick Kyrgios (ATP 18). Der Australier gewinnt seine Erstrunden-Partie gegen Denis Istomin (ATP 92) in vier Sätzen mit 7:6, 7:6, 6:7, 6:3. Für den 23-Jährigen ists ein Jubiläum: Es ist sein 50. Sieg an einem Grand-Slam-Turnier. Ebenfalls in der nächsten Runde stehen Alex Zverev (ATP 3), Kei Nishikori (ATP 28) und Juan Martin del Potro (ATP 4). Einzig Dominic Thiem sorgt für eine Überraschung. Der Österreicher muss gegen Marco Baghdatis im dritten Satz verletzt aufgeben.

Nachdem die Weltnummer 7 gegen den Zyprioten Marcos Baghdatis mit zwei Sätzen hinten liegt, nimmt der Österreicher ein medizinisches Time-Out und lässt sich den oberen Rücken- und Nackenbereich behandeln. Die Massage nützt offenbar nicht genug: Nach weiteren zwei Games (0:2, 30:40) gibt Thiem auf. Nach der Absage von Lokalheld Andy Murray ist das Thiem-Out der zweite herbe Verlust für Wimbledon.

Lopez besser als Federer

Felciano Lopez ist mit 36 Jahren genauso alt wie Roger Federer. Was hat der für sein gutes Aussehen bekannte Spanier dem Schweizer voraus? Die Anzahl gespielter Grand Slams ohne Unterbruch. Mit einem Sieg über den Argentinier Federico Delbonis startet Lopez in sein 66. Major-Turnier in Folge. Das letzte ohne seine Beteiligung war das Australian Open 2002. Federer ist sich der Serie durchaus bewusst und gratuliert: «Das ist zwar keiner der Rekorde, der mir stets am wichtigsten war, aber es ist schön für Feliciano. Wir kennen uns seit Juniorenzeiten.»

Vögele bereits draussen

Zum fünften Mal in Folge muss Stefi Vögele (28, WTA 95) in der 1. Runde von Wimbledon als Verliererin die Tasche vom Rasen-Court tragen. Bei Traumwetter gelingt der Aargauerin zwar ein toller Start ins Match gegen die favorisierte Australierin Ashleigh Barty (WTA 17).

Vögele führt mit Break mit 5:3 und schlägt zum Satzgewinn auf. Doch prompt kassiert sie das Rebreak im blödsten Moment. Dann läuft bei Stefi nichts mehr zusammen, das Spiel wird zu einer Einbahnstrasse.

Barty macht vom 3:5 bis zum 7:5, 4:0 acht Games in Folge. Das Match dreht nicht mehr. Nach total 77 Minuten holt sich Barty mit 6:3 auch den zweiten Satz.

Kvitova scheitert an Aussenseiterin

Die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova, die vor eineinhalb Jahren von einem Einbrecher mit Messer an der Schlaghand verletzt wurde, scheitert gegen Aussenseiterin Alexandra Sasnowitsch (Wruss). Die 28-jährige Tschechin streicht im dritten Satz völlig überraschend die Segel, verliert nachdem sie den zweiten Durchgang noch gewonnen hatte, mit 0:6. «Ich war viel zu nervös, nichts lief mehr, dann gab ich irgendwie auf», so Kvitova, die immerhin das Vorbereitungsturnier in Birmingham gewonnen hatte. «Früher war ich an Grand Slams besser als an kleineren Events, heute ist das genau umgekehrt.» (C.K./rib/ome)

Resultate Wimbledon 1. Runde (Auswahl)

  • Bouchard s. Taylor 6:0, 4:6, 6:3
  • Kerber s. Zvonareva 7:5, 6:3
  • Muguruza s. Broady 6:2, 7:5.
  • Barty s. Vögele 7:5, 6:3
  • Gavrilova s. Dolehide 6:2, 6:3
  • Stosur s. Peng 6:4, 7:5
  • Albot s. Carreno Busta 3:6, 6:0, 6:7, 6:2, 6:1
  • Lopez s. Delbonis 6:3, 6:4, 6:2
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