«Bist du dumm!?» – Medwedew beleidigt Schiedsrichter
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Ausraster an Australian Open:«Bist du dumm!?» – Medwedew beleidigt Schiedsrichter

«Bist du dumm?»
Medwedew siegt und beschimpft Schiri aufs übelste

Daniil Medwedew (25) droht in der Halbfinal-Partie gegen Stefanos Tsitsipas den zweiten Satz zu verlieren. Doch seine Nerven hat der Russe zu diesem Zeitpunkt vollends verloren. Immerhin: Am Ende gewinnt er die Partie.
Publiziert: 28.01.2022 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2022 um 12:37 Uhr

Daniil Medwedew kassiert im zweiten Satz das Break zum 4:5 aus seiner Sicht, Stefanos Tsitsipas schlägt in der Folge zum Satzgewinn auf. Doch zuvor krachts gewaltig. Der Russe ist ausser sich und beschimpft den Stuhlschiedsrichter Jaume Campistol beim Seitenwechsel aufs übelste.

«Bist du verrückt? Bist du dumm? Sein Vater coacht nach jedem Punkt. Schau mich an! Ich rede mit dir! Wie kannst du in einem Grand-Slam-Halbfinal so schlecht sein?», schreit die Weltnummer zwei dem Schiedsrichter entgegen. Damit meint er Apostolos Tsitsipas, den Vater seines Halbfinal-Gegner. Der Russe beklagt sich beim Spanier, dass Tsitsipas Senior immer wieder rede und seinen Sohn coache.

Medwedew fordert den Referee dazu auf, dem Griechen eine Verwarnung dafür zu geben. Der 25-Jährige war wohl auch deshalb fuchsteufelswild, weil er kurz zuvor selbst eine Verwarnung für eine Obszönität bekommen hat.

Daniil Medwedew rastet während der Halbfinal-Partie gegen Stefanos Tsitsipas komplett aus.
Foto: imago images/Shutterstock
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«Du bist eine kleine Katze»

Wenige Minuten später tütet Stefanos Tsitsipas den zweiten Satz ein, beide Spiele begeben sich daraufhin in Richtung Kabinen. Doch Medwedew macht zuvor nochmals Halt vor dem Stuhl des Unparteiischen und teilt erneut heftig aus: «Sprichst du Griechisch? Wenn ja, dann gib ihm eine Verwarnung fürs Reden. Wenn nicht, dann bist du, wie soll ich sagen, eine kleine Katze.»

Ihm lagen wohl andere Worte auf den Lippen, diese hätten ihm aber eine zweite Verwarnung eingebrockt. Campistol beliess es bei einem nüchternen, scheinbar anerkennenden Nicken. Eine «Code Violation» für Tsitsipas gab es erst später, nachdem sich ein griechisch sprechender Schiedsrichter neben die Box gesetzt hat. Boris Becker (54), Experte bei Eurosport, kann nicht verstehen, dass Campistol nicht früher handelte: «Stefanos' Vater ist bekannt dafür, ihn immer und immer wieder während dem Spiel zu coachen.»

Medwedew lässt sich vom verlorenen zweiten Satz und dem Ärger nicht aus dem Tritt bringen, gewinnt die Partie letztlich souverän in vier Sätzen mit 7:6, 4:6, 6:4, 6:1. Beim Interview mit dem vierfachen Grand-Slam-Sieger Jim Courrier (51) räumte er ein, dass es ein Fehler war sich dermassen gehen zu lassen: «Schlechte Emotionen helfen nicht. Oft verliere ich dann. Ich habe sofort gedacht, dass es ein grosser Fehler war.

Zum zweiten Mal nach 2021 steht Medwedew im Final der Australian Open. Dort wird er am Sonntag auf Rafael Nadal treffen. (che)


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