«Bruder Alexander Saldostanow …»
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Entgleisung von Papi Djokovic:«Bruder Alexander Saldostanow …»

«Er wurde missbraucht»
Jetzt spricht Novak Djokovic über das Russen-Video seines Vaters

Das Video mit Srdjan Djokovic und Kriegsunterstützern hat Folgen für seinen Sohn Novak (35). Zwar lieferte der 62-Jährige eine Art Entschuldigung, dennoch wird sein Ausschluss gefordert. Nach dem gewonnenen Halbfinal von Melbourne äussert sich der Tennis-Star.
Publiziert: 27.01.2023 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2023 um 17:22 Uhr

Am Mittwoch sorgte ein Video mit Srdjan Djokovic weltweit für mächtig Diskussionsstoff. Der Vater von Tennis-Star Novak Djokovic posierte gemeinsam mit Fans mit Russland-Fahne, «Z»-Shirt und Putin-Konterfei.

Damit stösst der 62-Jährige auf heftige Kritik. «Ihm sollte die Akkreditierung entzogen werden», fordert Wasyl Myroschnytschenko, Ukraine-Botschafter in Australien, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zudem soll sich Novak Djokovic – die aktuelle Weltnummer 5 – öffentlich gegen den Krieg bekennen und sich zum Verhalten seines Vaters äussern.

Das serbische Portal «Kurir» schreibt, dass sich der 21-fache Grand-Slam-Sieger am Tag danach mit den Verantwortlichen des Turniers zusammensetzen musste. Sie haben ihn demnach darauf hingewiesen, dass er verantwortlich dafür sei, wie sich die Leute in seiner Box verhalten. Deshalb gabs für den Serben auch eine Verwarnung.

Novak Djokovic kassierte von den Turnierverantwortlichen eine Verwarnung.
Foto: Getty Images
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Papa Djokovic bleibt Halbfinal fern

Der 35-Jährige hat sich selbst nicht zum Thema geäussert, dafür sein Vater. «Ich hatte keine Absichten, solche Schlagzeilen oder Erschütterungen zu verursachen», sagt Srdjan Djokovic in einem Statement. Er wollte lediglich seinen Sohn spielen sehen und «nicht in diese Sache verwickelt werden»: «Meine Familie und ich haben Krieg erlebt und wir wünschen uns einfach Frieden.»

Am Freitag gewann Novak Djokovic gegen den US-Amerikaner Tommy Paul – er zieht zum zehnten Mal in den Final in Melbourne ein. Papa Srdjan war derweil nicht mit von der Partie. Er erklärte: «Damit der Halbfinal weder für meinen Sohn noch für den anderen Spieler gestört wird, habe ich beschlossen, nicht vor Ort zu sein.»

Novak nimmt Stellung

Nach dem gewonnenen Halbfinal spricht Novak dann ausführlich über das Russen-Video seines Vaters: «Ich hatte natürlich keine Freude, als ich es gesehen habe. Aber mein Vater und meine Familie haben Krieg erlebt in den 90er-Jahren. Wie er schon gesagt hat, sind wir gegen Krieg.»

Und weiter: «Ich habe gehört, was er im Video sagt. Er sagt ‹Cheers›. Und das wurde von den Medien leider falsch interpretiert. Es gab dort viele serbische Flaggen. Er dachte, er würde mit Leuten aus Serbien posieren.»

Er gibt seinem Vater keine Schuld: «Er wurde von dieser Gruppe missbraucht. Ich bin auch nicht sauer auf ihn, weil es nicht sein Fehler ist. Er wollte nur mit meinen Fans feiern.»

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