Das meint BLICK zum Federer-Out
Rogers Klasse und Kampfgeist sind vorbildlich

Lieber ein Ende mit Niederlage als ein Ende in Absenz. Respekt, Roger Federer! Ein Kommentar von BLICK-Tennis-Reporterin Cécile Klotzbach.
Publiziert: 30.01.2020 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2020 um 14:49 Uhr
BLICK-Tennis-Reporterin Cécile Klotzbach ist Melbourne vor Ort.
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Cécile Klotzbach, Melbourne

Roger Federer kann erhobenen Hauptes aus Melbourne abreisen. Er hat es nicht nur in seinen 46. Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers geschafft. Er hat auch seine Beisser-Qualitäten bewiesen. Dass Kampfgeist und Leidensfähigkeit im Alter von 38 Jahren und nach so vielen Erfolgen noch derart gross sind, zeigt die Leidenschaft, mit der er noch immer ans Werk geht.

Zudem zeugt es von grosser Klasse, dass er lieber ein Ende mit Niederlage in Kauf nimmt, als den Zuschauern ein Ende in Absenz zu bescheren. Nicht einmal, wenn der Gegner Novak Djokovic heisst und er sich nach eigenen Aussagen nur eine «Drei-Prozent-Siegeschance» einräumt. Respekt, Roger Federer!

Nach den offensichtlichen körperlichen Problemen wäre es leicht erklärbar gewesen, gar nicht erst anzutreten – schon allein aus Angst, durch eine Verschlimmerung längere Zeit ausser Gefecht zu sein. Aber das hat er an einem Major-Turnier noch nie gemacht. Als er 2014 vor dem Publikum der ATP Finals in London sein Final-Forfait gegen Djokovic erklären musste, sei das Schlimmste für ihn gewesen, sagt er. Schlimmer noch als eine Klatsche gegen den Serben.

Kann Federer noch Grand Slams gewinnen? Am ehesten wohl in Wimbledon, wo er die Ballwechsel kurz halten kann. Er war ja auch letzten Sommer nur einen Punkt davon entfernt. Aber sicherlich, wird es für seinen Körper immer schwieriger, Best-of-5-Matches schadlos zu überstehen – das hat dieses Turnier leider gezeigt. Aber geniessen wir es, solange Roger selbst noch daran glaubt und mit so viel Herzblut dafür kämpft.

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