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De Minaur ist der Anti-Kyrgios
Laaksonen-Gegner De Minaur stellt Bad Boys in den Schatten

Alex de Minaur (19) ist die Nummer 1 in Australien. Weil die anderen Talente nicht wollen, sagen böse Zungen.
Publiziert: 15.01.2019 um 17:52 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2019 um 12:47 Uhr
Cécile Klotzbach, Melbourne

Henri Laaksonen steht in der Nacht auf Mittwoch vor einer Mammut-Aufgabe. Zur Night Session betritt er die Rod Laver Arena und spielt gegen einen 19-jährigen Shootingstar und dessen 15000 tosende Aussie-Fans.

Alex De Minaur (ATP 29) wurde in Sydney als Kind einer Spanierin und eines Uruguayers geboren. Wer ihn gut kennt, nennt ihn «Demon». Er lebt im spanischen Alicante, spielt aber für Australien. Und ist derzeit der ganze Stolz des florierenden Tennis-Kontinents.

Wer sollte es auch sonst sein? Bernard Tomic? Nick Kyrgios? Kaum. Tomic (ATP 88) von der Gold Coast eckt seit Jahren mit Grossspurigkeit und Lustlosigkeit an – oder mit seinem kroatischen Prügel-Vater John. Am Starttag der Australian Open scheidet er gegen Vorjahres-Finalist Marin Cilic aus. Gleich danach schwärzt er Davis-Cup-Captain Lleyton Hewitt an: «Niemand mag ihn. Solange er am Ruder ist, spiele ich nicht mehr Davis Cup.» Hewitt darauf: «Das ist Bernie … ich lache das weg.»

Alex de Minaur ist der ganze Stolz des florierenden Tennis-Kontinents Australiens.
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Kyrgios ist noch nicht verloren

So geht es bald ganz Down Under. Kaum einer nimmt den Flegel mehr ernst. Und kratzt der begnadete Kyrgios nicht endlich die Kurve, wird es ihm bald gleich gehen. Auch der 23-Jährige aus Canberra ist für freches Mundwerk, abgeschenkte Matches und vergeudetes Talent bekannt. Unmotiviert reduziert der «Bad Boy» seinen Turnierplan. Die Konsequenz: Fall von Platz 13 aus den Top-50, hier nicht gesetzt, Top-Spieler Milos Raonic als Gegner – Out in Runde 1! 

Ganz ist Kyrgios noch nicht verloren – wegen seines Unterhaltungswerts auch nicht in der Akzeptanz der Fans. Im Wissen, zu den Besten der Welt gehören zu können, sucht er Hilfe bei Psychologen, verspricht: «Ich arbeite dran.»

«Dafür möchte ich bekannt werden»

Bis dahin stellt ihn Alex de Minaur in den Schatten. Der Anti-Kyrgios, der aussieht wie 15. Der frisch gebackene Sydney-Sieger nimmt Box-Unterricht, um breitere Schultern zu bekommen. Sein Motto: «Höre bis zum Ende nie auf zu kämpfen! Dafür möchte ich bekannt werden.»

Diese Einstellung gefällt den Aussies. Sie erinnert an die würdevollen Legenden Rod Laver, Ken Rosewall oder John Newcombe. Oder an Demons Mentor Lleyton Hewitt, der zwar lange brauchte, um die Herzen zu erobern. Die bis heute jüngste Weltnummer 1 prophezeit: «Er wird im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Und ich traue ihm zu, dass er das erträgt.»

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