Hier äussert Shapovalov seinen Korruptions-Verdacht
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Während Niederlage gegen Nadal:Hier äussert Shapovalov seinen Korruptions-Verdacht

Shapovalov wütet bei Aus gegen Nadal
«Ihr seid alle korrupt!»

Rafael Nadal taumelte, aber fiel nicht und greift jetzt nach dem alleinigen Grand-Slam-Rekord. Sein Kontrahent Denis Shapovalov ist ab der Leistung des Schiedsrichters äusserst stinkig.
Publiziert: 25.01.2022 um 10:13 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2022 um 08:40 Uhr

Da ist Denis Shapovalov der Kragen geplatzt. Es beginnt der zweite Satz und der Kanadier möchte schnell aufschlagen. Rafael Nadal ist nach dem gewonnenen 6:3-Satz aber noch mit seinen Ritualen beschäftigt – auch nachdem die Shot Clock abgelaufen ist. «Du hast die Uhr vor 45 Sekunden gestartet und er ist immer noch nicht bereit zu spielen. Du musst ihn verwarnen», fordert Shapovalov deshalb von Schiedsrichter Carlos Bernardes.

Seine Antwort: «Wenn ich ihn jetzt verwarne, bist du gerade auch nicht bereit zu spielen, weil du mit mir sprichst.» Der 22-Jährige ist baff. «Willst du mich veralbern?», fragt er den Schiri und fügt wütend an: «Ihr seid alle korrupt!»

«Habe mich falsch ausgedrückt»

Es hilft nichts. Nach zwei verlorenen Sätzen bäumt sich Shapovalov zwar auf, doch am Ende geht er mit 3:6, 4:6, 6:4, 6:3, 3:6 als Verlierer vom Court. Nach der Partie nimmt er Stellung zu seinem Ausbruch: «Ich habe mich falsch ausgedrückt.» Doch zu seiner Meinung stehe er weiter hin. «Es ist unfair, mit wieviel Rafa davonkommt. Er kriegt so viel Zeit zwischen den Sätzen und überhaupt.» Denkt er, dass Nadal bevorzugt werde? «Natürlich, zu 100 Prozent.»

Denis Shapovalov ist mit der Leistung des Schiedsrichters unzufrieden.
Foto: AFP
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Darauf angesprochen antwortet Nadal: «Ich wurde nicht bevorteilt, heute sicher nicht. Viele Leute denken, die Topspieler könnten sich mehr erlauben. Aber das darf nicht sein. Das will ich auch nicht.» Der angeschlagene Mallorquiner hat indes ein riesiges Kämpferherz bewiesen und ist nun nur noch zwei Siege vom alleinigen Grand-Slam-Rekord entfernt. Der Spanier beisst sich trotz offensichtlicher körperlicher Probleme durch und zieht zum siebten Mal ins Halbfinale von Melbourne ein.

Nadal am Limit

Nach 4:08 Stunden verwandelt Nadal seinen ersten Matchball und lässt sich ausgiebig vom Publikum für diese Energieleistung feiern. «Ich war komplett zerstört nach diesem harten, warmen Tag. Es ist unglaublich für mich, in diesem Halbfinale zu stehen», sagt der 35-Jährige: «Ich habe mich nicht gut im Magen gefühlt. Ich hatte Glück, dass ich im fünften Satz grossartig serviert habe.»

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Shapovalov hat im Achtelfinale Olympiasieger Alexander Zverev glatt in drei Sätzen geschlagen. Im Halbfinale am Freitag erwartet Nadal ein Duell mit Matteo Berrettini (ATP 7).

Der Wimbledonfinalist schlägt Gaël Monfils (ATP 17) in einer wahren Nervenschlacht 6:4, 6:4, 3:6, 3:6, 6:2. In den ersten beiden Sätzen zeigt der Italiener seine grosse Klasse, spielt seinen Gegner an die Wand. Doch wie Shapovalov kämpft sich Monfils zurück und erzwingt den Entscheidungssatz. Berrettini scheint in den Sätzen drei und vier bloss für den Final Kraft getankt zu haben. Vor begeisterten Tennis-Fans zieht er gleich 4:0 davon, bevor nach Mitternacht (Ortszeit) den Sack zumacht.

Keys fordert Barty

Madison Keys (WTA 51) meldet sich zurück. Die 26-jährige Amerikanerin deklassiert die French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova 6:3, 6:2 und zieht erstmals seit vier Jahren wieder in einen Grand-Slam-Halbfinal ein.

Letzte Saison bereiteten ihre miesen Ergebnisse Madison Keys schlaflose Nächte. Drei Jahre lang schaffte sie es an keinem Major-Turnier mehr in die zweite Turnierwoche. 2021 gelangen ihr auf der Tour bloss elf Siege. Im neuen Jahr realisiert Keys elf Einzelsiege schon im Januar mit einem Turniersieg in Adelaide und der Halbfinalqualifikation am Australian Open.

Im Halbfinal vom Donnerstag wird Keys auf Ashleigh Barty (WTA 1) treffen. Die Australierin überstrahlte bei den Frauen bislang alle. Im Viertelfinal deklassierte Barty die Amerikanerin Jessica Pegula (WTA 21) mit 6:2, 6:0. (AFP/smi)

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