Auf den Sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das in der Tennis-Welt für Diskussionen sorgt. Es zeigt, wie Novak Djokovic in seiner Zweitrunden-Partie eine Flasche aus seiner Box bekommt, auf welche ein Betreuer zuvor einen Zettel klebte. Die ehemalige Weltnummer 1 liest den Zettel, zerknüllt ihn und wirft ihn in die Tasche.
Sofort werden Schummel-Vorwürfe laut. Viele sind der festen Überzeugung, dass sich auf dem Zettel Hinweise und Tipps befanden und schimpfen, dass «Coaching» während des Seitenwechsels nicht erlaubt sei. Das stimmt, allerdings gilt dies nur für verbales Coaching.
Schriftliche Hinweise werden im Reglement der ATP nirgends explizit erwähnt. In der seit Juli 2022 laufenden Testphase (noch bis Ende 2023) ist zwar nicht-verbales Coaching erlaubt, dieses bezieht sich allerdings nur auf Gesten. Hat der Serbe so also ein Schlupfloch gefunden? Oder handelte es sich doch nur um Informationen zum Getränk?
An Wimbledon aus Flasche inhaliert
Man darf davon ausgehen, dass alles mit rechten Dingen zu und herging. Denn die Flasche aus der Box wurde dem Turnier-Verantwortlichen Gerry Armstrong übergeben, der sie dann persönlich dem 21-fachen Grand-Slam-Sieger weitergab. Sollten sich unerlaubte Notizen auf der Flasche befunden haben, hätte er Djokovic das Getränk wohl kaum überreicht.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass eine Flasche des 35-Jährigen für Wirbel sorgt. Am Masters in Paris-Bercy im November 2022 wurde sein Physio dabei gefilmt, wie er auf der Tribüne ein Getränk mixt und dieses anschliessend runter auf den Platz gibt.
Während des Turniers in Wimbledon konnte man zudem beobachten, wie Djokovic nicht etwa aus einer Flasche trinkt, sondern etwas daraus inhaliert. Später erklärte ein Insider dem «Telegraph», dass es sich um ein isotonisches Pulver gehandelt habe, welches bei vielen Spielern zur Anwendung komme. (che)
