«Viele dachten, es sei vorbei»
Das sagt Federer nach dem Millman-Thriller

Roger Federer setzt sich in einer nervenaufreibenden Partie gegen John Millman durch und steht in den Achtelfinals der Australian Open. Was er über den Krimi zu sagen hatte …
Publiziert: 24.01.2020 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2020 um 11:01 Uhr
Hoch die Arme! Roger Federer zieht mit Ach und Krach in die Achtelfinals der Australian Open ein.
Foto: AFP
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Aufgezeichnet: Cécile Klotzbach

Ein solches Ende – ist das toll, oder schreckt es Sie eher ab?
«Es passiert in der Tat nicht so oft, wir Spieler sind diese Super-Tiebreaks ja nicht gewöhnt. Du denkst nur, so lange es keinen Matchball gibt, kann ich noch gewinnen... Aber die Luft ist so unfassbar dünn! Sie ist mir in der Vergangenheit schon ausgegangen, aber heute war ich auf der glücklichen Seite.»

Ihre Fehlerquote war recht hoch – hat Millman sie so stark unter Druck gesetzt oder haben Sie den Ball nicht so gespürt?
«Ehrlich gesagt: Nichts gegen die Statistiker – aber über vier Stunden die Fehler zu zählen, bringt nicht so viel.»

Gefällt Ihnen das Format mit dem Match-Tiebreak im fünften Satz?
«Es ist wohl vor allem wichtig, dass wir an jedem Grand Slam ein anderes Ende haben... (lacht). Mir ists egal, Hauptsache ich kapiere rechtzeitig, wie gezählt wird und höre dem Schiedsrichter gut zu. Es war lustig: Bei 7:4 dachten viele im Stadion, der Match sei vorbei! So oder so entscheidet nicht nur das Ende eines Matches über Sieg oder Niederlage. Es gibt schon früher Möglichkeiten dazu.»

Ist die Zeit der Ungewissheit nach diesen drei Runden nun vorbei?
«Jeder Gegner setzt dich vor andere Herausforderungen. Millman hat ein Spiel, das für mich recht schwierig ist. Mal sehen, was es mir gebracht hat, trotzdem zu gewinnen. Jedenfalls sicherlich die Gewissheit, unter Druck spielen zu können.»

In welcher Verfassung ist Ihr Körper nach dieser Anstrengung?
«Da dieser Match über vier Stunden immer gleich verlief – immer intensiv, immer an der Grundlinie – werden auch immer die gleichen Muskeln belastet. Ich habe es gut verkraftet, darf sehr zufrieden sein für mein Alter. Für den nächsten Gegner ist es allerdings immer von Vorteil, wenn der andere einen brutalen Match in den Knochen hat. Man weiss ja nie, ob letztlich in der Defensive ein bisschen fehlt. Ich mache mir aber grundsätzlich keine Sorgen.»

Der nächste heisst Marton Fucsovics. Was erwarten Sie von ihm?
«Ähnliches, wie von Millman – er spielt ebenfalls sehr konstant, viel von der Grundlinie, hat eine gute Rückhand und einen effektiven Service. Ich kenne ihn gut, er kam auch schon zu mir nach Zürich, um mit mir zu trainieren. Er ist ein toller Typ, und er hat hier ein paar tolle, allesamt junge Spieler geschlagen. Ich will dann noch wissen, was er von ihnen hält.»


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