Stricker kämpft sich in den Achtelfinal der US Open
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Nächster Fünf-Satz-Krimi:Stricker kämpft sich in den Achtelfinal der US Open

Gewinnt wieder mit Fünfsätzer am US Open
Dominic Stricker nach grossem Kampf im Achtelfinal

Dominic Strickers Märchen in New York geht weiter. Der Berner setzt den Höhenflug beim US Open fort. Stricker ringt auch den Franzosen Benjamin Bonzi nieder. Er behält im zweiten Fünf-Satz-Match in Folge die Oberhand und steht im Achtelfinal.
Publiziert: 02.09.2023 um 02:12 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2023 um 12:36 Uhr

Was für ein Fight: Den ersten und vierten Satz verloren, den fünften dann klar gewonnen: Der Berner Tennis-Jungstar Dominic Stricker (21) steht beim US Open in New York im Achtelfinal.

Am Ende nutzte Stricker den ersten Matchball und verabschiedete den Franzosen Benjamin Bonzi (27) nach epischem Kampf. Stricker steht in New York zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Achtelfinal!

2:6, 7:5, 7:6 (7:4), 3:6, 6:2 – erst hatte es Stricker die Sprache verschlagen. «Ich weiss nicht, was ich im Moment sagen soll», sagte er im Platzinterview nach dem Match. Auf X (vormals Twitter) fand Stricker nach dem Sieg dann doch noch zu Worten: «Was soll ich sagen? Es ist einfach verrückt, was hier gerade passiert!»

Gegner gebodigt! Der Berner Dominic Stricker steht am US Open in New York im Achtelfinal.
Foto: Getty Images
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Fand erst Tritt nicht

Es war keine leichte Aufgabe, die Stricker zwei Tage nach dem Coup gegen den Weltranglisten-Siebten Stefanos Tsitsipas (25) vorgesetzt bekam. Der Fünf-Satz-Sieg gegen den Griechen hatte dem 21-jährigen Berner nicht nur körperlich alles abverlangt. Stricker war nach dem bisher grössten Erfolg seiner noch jungen Karriere auch mental gefordert.

Es war mit Sicherheit kein Leichtes, das Geschehene zu verarbeiten, sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren, sich damit abzufinden, dass die Erwartungen, wohl auch die eigenen, in dieser kurzen Zeit gestiegen waren – zumal gegen einen Kontrahenten, gegen den er sich durchaus Chancen ausrechnen durfte.

Es schien vorerst eine zu schwere Bürde zu sein, die Stricker mit sich auf den Platz trug. Er tat sich schwer, fand den Tritt nicht. Er musste sich von Bonzi dominieren lassen. Nach 13 Minuten lag er 0:4 hinten, nach einer halben Stunde hatte der dank einer Wildcard ins Hauptfeld gerückte Franzose den ersten Satz 6:2 unter Dach und Fach gebracht.

Märchen geht weiter

Stricker war noch mehr gefordert. Verbesserungen mussten her – und der Linkshänder vermochte sich zu steigern. Die Dominanz von Bonzi, derzeit als Nummer 108 der Welt 20 Plätze vor dem Schweizer klassiert, Anfang Februar aber schon einmal als Nummer 42 im Ranking geführt, begann zu bröckeln. Stricker begegnete dem Franzosen, der wegen einer Verletzung am linken Handgelenk von Mitte April für zwei Monate pausieren musste und nach seiner Rückkehr auf die Wettkampfplätze den Tritt bis zum Beginn des US Open nicht wieder gefunden hatte, auf Augenhöhe.

Mit dem 7:5 im zweiten und dem 7:6 (7:4) im dritten Satz hatte er die Vorteile auch resultatmässig auf seine Seite gezogen. Diese Vorteile entglitten ihm im vierten Umgang zwar nochmals. Auf das 3:6 zeigte er aber die nächste, die entscheidende Reaktion. Dank dem 6:2 im fünften Satz geht sein erstaunlicher Parcours weiter. Die märchenhaften Tage in New York haben eine Fortsetzung.

Steigt in Top 100 auf – nun gegen Fritz

Ungeachtet des Ausgangs des Achtelfinals wird Stricker in der nächsten Weltrangliste zum ersten Mal zu den besten 100 Spielern gehören. Vom derzeitigen Rang 128 wird er auf jeden Fall um Platz 85 zu finden sein.

Sein nächster Gegner ist Taylor Fritz, die Weltnummer 9. Der Amerikaner gab gegen den Tschechen Jakub Mensik (ATP 206) bloss drei Games ab, siegte 6:1, 6:2, 6:0. Stricker und Fritz spielen erstmals gegeneinander. (kes/SDA)

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