Glatter Drei-Satz-Sieg über Marin Cilic
Roger Federer gewinnt als erster Spieler zum 8. Mal Wimbledon!

Roger Federer (35) schreibt in Wimbledon Sportgeschichte. Der Schweizer triumphiert ein achtes Mal. Im Final schlägt er den Kroaten Marin Cilic mit 6:3, 6:1 und 6:4. Es ist sein 19. Grand-Slam-Triumph.
Publiziert: 16.07.2017 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:13 Uhr
Es ist vollbracht: Roger Federer ist zum achten Mal Wimbledon-Champion!
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Marc Ribolla, Wimbledon

Es ist ein Wahnsinn, was uns Roger Federer in seinem 11. Wimbledon-Final auf den Platz zaubert. Der Maestro macht sich mit dem 8. Titel beim 6:3, 6:1 und 6:4 in 101 Minuten über Marin Cilic (Kroatien) unsterblich.

Federer ist nun alleiniger Rekordhalter vor Pete Sampras (USA) und William Renshaw (Grossbritannien). Mit 35 Jahren und 342 Tagen krönt er sich zudem zum ältesten Wimbledon-Sieger der Profi-Ära (seit 1968). Als erster Spieler seit Borg 1976 siegt er in Wimbledon ohne Satzverlust!

Auf dem Centre Court ist alles angerichtet für den historischen Tag. In der Royal Box werden Prinz William und seine Frau Kate, Bundespräsidentin Doris Leuthard, Londons Bürgermeister Sadiq Khan oder Legende Rod Laver Zeuge des Triumphs.

Der Final ist eine einseitige Angelegenheit. Das Momentum kippt nach ausgeglichenem, nervösem Beginn bei 2:2 auf Seiten Federers. Er holt sich das Break und ballt die Faust. «Chum jetzt», feuert er sich immer wieder an. Ein zweites Break zum 6:3 bringt ihm den Satz nach 36 Minuten.

Dann beginnt das Cilic-Drama. Der Kroate bewegt sich immer schlechter, kassiert prompt das Break zum 2:0 im zweiten Satz. Nach einem weiteren Gameverlust ruft er den Physio auf den Platz. Was ist los?

Cilic spielt weiter, ist aber im Elend. Die Fehlerquote wird grösser. Nichts läuft mehr. Federer gewinnt souverän 6:1. Ein Satz fehlt noch. Die Betreuer behandeln Cilic am linken Fuss, der bereits getapt ist. Er weint Tränen. Doch der Kampf geht weiter.

Federer lässt sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen. Er schafft das entscheidende Break zum 4:3. Wenig später schlägt Roger zum Titel auf. Den zweiten Matchball verwandelt er mit einem Ass zum 6:4!

Nach 2003-2007, 2009 und 2012 darf er wieder aus den Händen des Herzogs von Kent den Pokal entgegen nehmen. In der Spielerbox freut sich Federers Familie mit den vier Kindern, sein Staff um Coach Severin Lüthi und Ivan Ljubicic mit.

Wieder die Nummer 3 der Welt

In der Weltrangliste steigt Federer am Montag von Rang 5 auf 3 und überholt Wawrinka und Djokovic. Seine höchste Platzierung seit August 2015. Cilic verbleibt auf Platz 6. In der ATP-Jahreswertung rückt Federer mit seinen nun 6545 Zählern bis auf 550 an Leader Rafael Nadal heran.

Die Dominanz Federers in diesem Jahr ist beeindruckend. Bei sieben Turnierteilnahmen holte er fünf Mal den Titel (Australian Open, Indian Wells, Miami, Halle, Wimbledon), nur in Dubai und Stuttgart scheiterte er frühzeitig. Die 31:2-Sieg-Bilanz spricht Bände.

Und: Federer ist erstmals seit 2009 an zwei Grand-Slam-Turnieren in Folge, die er bestreitet, ungeschlagen. Nach den Australian Open im Januar nun auch in Wimbledon. Die French Open liess er sausen.

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