Nächste US-Open-Duell drei Jahre nach Final-Sieg
Muss Djokovic Wawrinka heute Nacht wieder gratulieren?

In den Achtelfinals der US Open kommts heute Nacht zum grossen Kracher: Stan Wawrinka gegen Novak Djokovic (ca. 03.00 Uhr live SRF 2). Läuft der Schweizer auf der grossen Bühne zur Höchstform auf?
Publiziert: 01.09.2019 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2019 um 07:44 Uhr
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Stefan MeierLeiter Desk Sport

Es ist der 11. September 2016. Stan Wawrinka zeigt eine der grössten Willensleistungen seiner Karriere. In vier Sätzen ringt er Novak Djokovic im Final der US Open nieder und gewinnt seinen dritten Grand-Slam-Titel. Mit seiner Power. Mit seiner Nervenstärke. Mit seinem Kampfgeist. Und mit einem unerschütterlichen Selbstvertrauen.

Drei Jahre später schliesst sich der Kreis. Erstmals seit dem denkwürdigen Final treffen die beiden wieder aufeinander. Drei Jahre, in denen Wawrinka die Hölle durchmacht. Denn 2017, nachdem er noch einmal in den French-Open-Final stürmt, verletzt er sich schwer am Knie, muss sich mehrmals operieren lassen – seine Karriere hängt an einem seidenen Faden.

Der gleiche Wille, der Wawrinka zu seinem Sieg 2016 führte, bringt ihn aber zurück an die Weltspitze und in den Achtelfinal gegen Djokovic. Nicht wenige Experten trauen Wawrinka den erneuten Coup zu. Der 34-Jährige, wieder die Nummer 24 der Welt, ist einer der ganz wenigen auf der Tour, die Djokovic wirklich wehtun können.

Moment für die Ewigkeit: 2016 gratuliert Djokovic Wawrinka zum US-Open-Sieg.
Foto: Keystone
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«Ich kann ihm Sorgen bereiten»

Zwar spricht die Bilanz im Direktduell mit 19:5 klar für Djokovic. Doch von den letzten vier Grand-Slam-Duellen hat Wawrinka drei gewonnen. Je grösser die Bühne, desto grösser spielt Stan auf.

Und der Match findet auf der grösstmöglichen Bühne im Tennis statt: in der Night Session im Arthur Ashe Stadium (ca. 03.00 Uhr live SRF 2). «Ich habe zweimal in Grand-Slam-Finals gegen Djokovic gewonnen. Da war ich voller Selbstvertrauen. Es war auf der Höhe meines Spiels, ich konnte mein bestes Tennis abrufen», erinnert sich Stan nach seinem Sieg in der dritten Runde gegen Paolo Lorenzi.

Einerseits weiss der Romand, dass er sich jetzt noch nicht im Final-Modus befindet und noch nicht alles wie scheinbar von selbst funktioniert. Andererseits weiss er auch, dass er die Waffen hat, um die Weltnummer 1 zu stürzen. «Es ist immer sehr schwierig, gegen ihn zu spielen. Aber wenn ich in mein bestes Spiel komme, weiss ich, dass ich ihm Sorgen bereiten kann.»

Djokovic selbst weiss das nur zu gut. «Wir hatten ein paar grossartige Kämpfe über die Jahre. Überall, aber ganz speziell hier in New York. Das letzte Spiel auf diesem Platz habe ich verloren», sagt Djokovic nach seinem Erfolg gegen Denis Kudla. «Er ist ein dreifacher Grand-Slam-Champion. Jemand, der ein Spiel mit sehr viel Power und Qualität beherrscht.»

Wie angeschlagen geht Djokovic ins Spiel?

Die beiden Gegner respektieren sich. Mehr als das. Immer wieder stehen sie sich auf dem Tennis-Courts gegenüber, spielen sich über die Jahre öfters für die Grand Slams ein. «Wir sind gute Freunde», sagt Stan sogar. «Die Trainings mit ihm sind immer auf einem sehr hohen Level. Das ist gut für mein Tennis.» Und Djokovic meint: «Stan ist ein grossartiger Kerl.»

Geheimnisse gibt es also wenige zwischen den beiden. Wobei, eines gäbe es da doch. Djokovic bekundete in den letzten Wochen Probleme mit den Schultern. Gegen Kudla sei alles gut gewesen. «Ich war beinahe schmerzfrei, es war eine grosse Verbesserung im Vergleich zum Match davor», meint Djokovic.

Der Serbe vermeidet es aber weiterhin, zu sagen, was ihn genau behindert: «Ich gehe nicht in medizinische Details.» Jedenfalls musste er das Training vor dem Kudla-Match auslassen. Bei 100 Prozent ist er nicht. So wie 2016, als Blasen an den Füssen ihm das Leben schwer machten.

Ob das gegen Stan, der gerade in Fahrt kommt, reicht? Denn zwar glänzt auch Wawrinka gegen Lorenzi noch nicht mit einem Spiel auf höchstem Niveau. «Aber ich fühle mich grossartig. Ich habe gut gekämpft», sagt Stan. Physisch gehe es ihm blendend. Und auch das Tennis sei auf gutem Weg. Power und Kampfgeist sind da bei Stan. Wie 2016. Wenn diese Nacht auch die Nervenstärke und das Selbstvertrauen stimmen, kanns mit dem Coup klappen.

So lief der US-Open-Achtelfinal von Roger Federer gegen David Goffin!

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