Stricker siegt bei Wimbledon-Debüt
«Ich habe einfach nur Erleichterung gespürt»

Der Schweizer Dominic Stricker (ATP 117) siegt bei seinem Debüt in Wimbledon. In der 1. Runde gewinnt der 20-jährige Qualifikant aus dem Kanton Bern nach zwei Regenunterbrechungen gegen den Australier Alexei Popyrin (ATP 93).
Publiziert: 05.07.2023 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2023 um 22:33 Uhr

Am Ende war es ein nicht mehr erwarteter Sieg, nachdem Stricker im fünften Satz gegen den aufschlagstarken Australier einen 1:4-Rückstand wettmachen musste. Allerdings hätte der Juniorensieger des French Open 2020 gar nie in diese brenzlige Situation geraten müssen.

Nach einem nervösen Beginn steigerte er sich nach einer ersten Pause beträchtlich und hatte den Australier, der ausser dem guten Service kaum etwas zu bieten hat, in den Sätzen 2 und 3 völlig im Griff. Am Ende des vierten Durchgangs kassierte er jedoch aus heiterem Himmel das entscheidende Break zum 4:6.

Im ersten Game des Entscheidungssatzes vergab Stricker drei Breakchancen zur schnellen Führung, zwei davon durch vermeidbare Vorhandfehler. Stattdessen gab der Linkshänder gleich darauf seinen Aufschlag ab. Am Ende zeigte er aber noch einmal, welch grosses Talent in ihm steckt. Erst machte er das erste Break zum 3:4, dann das entscheidende zum 6:5 auf sehr überzeugende Art.

Vollbracht! Dominic Stricker übersteht die erste Runde in Wimbledon.
Foto: Sven Thomann
1/7

Nun wartet Top-Spieler Tiafoe

«Ich bin überglücklich, das war ein hartes Stück Arbeit», meint Stricker hinterher. Er habe «einfach nur Erleichterung gespürt», als er den Matchball verwertete: «Denn wenn du 1:4 hinten liegst, geht dir im fünften Satz natürlich extrem viel durch den Kopf.»

Der Lohn für seinen grossen Kampfgeist ist der erste Sieg (3:6, 6:3, 6:2, 4:6, 7:5) bei einem Grand-Slam-Turnier und ein Zweitrunden-Duell mit dem als Nummer 10 gesetzten Amerikaner Frances Tiafoe.

Stricker spricht von einem schweren Los, sagt aber auch: «Ich habe ihn sicher mehr spielen sehen als er mich. Wenn ich mein Spiel durchziehe, komme ich bestimmt zu meinen Chancen.»

Naef verliert bei Premiere

Ihre Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier verloren hat hingegen Céline Naef (WTA 165). Die erst letzte Woche 18-jährig gewordene Zürcherin war wie Stricker über die Qualifikation ins Hauptfeld gekommen. Gegen die als Nummer 22 gesetzte Russin Anastasia Potapowa zeigte sie ihr grosses Potenzial.

Die Fortsetzung der am Dienstag beim Stand von 3:6, 3:3 wegen Regens abgebrochenen Partie dauerte am Mittwoch allerdings nur noch wenige Minuten. Naef gelang beim 3:6, 3:6 kein weiteres Game mehr.

Sie meint: «Insgesamt hat mir sicher etwas die Routine gefehlt. Aber ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte – und ich möchte daran wachsen.»

Golubic und Hüsler müssen nochmals

Ihre Erstrunden-Partien wegen Dunkelheit nicht zu Ende spielen konnten Marc-Andrea Hüsler und Viktorija Golubic. Beide Schweizer gehen am Donnerstag aber mit guten Voraussetzungen in die Fortsetzung. Hüsler (ATP 81) führt gegen den japanischen Lucky Loser Yosuke Watanuki (ATP 116) mit 2:0 Sätzen und liegt im dritten 2:5 im Rückstand. Die Qualifikantin Golubic (WTA 139) hat den ersten Satz gegen Anna Karolina Schmiedlova (WTA 77) 6:3 gewonnen.

Ebenfalls am Donnerstag werden auch Stan Wawrinka gegen den als Nummer 29 gesetzten Argentinier Tomas Martin Etcheverry und die Weltranglisten-Vierzehnte Belinda Bencic gegen die Amerikanerin Danielle Collins (WTA 52) zu ihren Zweitrunden-Partien antreten. (SDA/mam/mpe)

Wawrinka-Match auf Donnerstag verschoben

Die Zweitrunden-Partie von Stan Wawrinka gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry in Wimbledon wurde wegen des grossen Rückstands im Programm am Mittwoch annulliert. Die beiden werden erst am Donnerstag spielen können.

Die Zweitrunden-Partie von Stan Wawrinka gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry in Wimbledon wurde wegen des grossen Rückstands im Programm am Mittwoch annulliert. Die beiden werden erst am Donnerstag spielen können.

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