Im Final von Wimbledon
Besiegt Federer heute den alten «Rafavic»-Fluch?

Noch nie hat Roger Federer (37) im selben Major Rafa Nadal (33) und Novak Djokovic (32) geschlagen. In Wimbledon bekommt er heute die Chance, auch dieses Problem zu lösen.
Publiziert: 14.07.2019 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2019 um 08:49 Uhr
Alle Grand-Slam-Duelle von Federer – Djokovic: 21. Januar 2007 – Australian Open – 4. Runde: Federer schlägt Djokovic mit 6:2, 7:5, 6:3.
Foto: Blicksport
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Marc Ribolla, Wimbledon

Eine etwas längere Verschnaufpause hat sich Roger Federer am Tag nach dem grandiosen Halbfinal-Erfolg über Rafael Nadal verdient. Einen Trainingsplatz reservierte er sich gestern im Gegensatz zum heutigen Finalgegner Novak Djokovic, der über Mittag trainiert, erst am Nachmittag. Denn das Nadal-Match hat einiges an Kraft gekostet.

«Da macht sich das Alter bemerkbar», sagte der bald 38-Jährige kurz nach dem Hit am Freitagabend. Viel Zeit bleibt nicht, um die Energie-Speicher für den heutigen Kracher ab 15 Uhr Schweizer Zeit wieder aufzufüllen.

Der Fokus liegt in den Stunden vor dem Final mehr auf der taktischen Vorbereitung. Gegen einen Gegner, den er aus dem Effeff kennt. 47 Mal standen sich Roger und Djokovic (32) schon gegenüber. Federer zieht einen Vergleich: «Es ist wie in der Schule. Am Tag einer Prüfung liest du auch nicht mehr zig Bücher. Du hast sowieso keine Zeit dazu. Die Arbeit ist schon früher erledigt.»

«Am Ende entscheidet die Tagesform»

Seit dem vierten Duell im Februar 2007 im Viertelfinal von Dubai massen sich die Langzeit-Kontrahenten immer mindestens im Halbfinal oder Final eines Turniers oder an den ATP-Finals der jeweils Saisonbesten. Grosse Geheimnisse haben die beiden voreinander nicht mehr. «Wenn du derart oft gegen einen anderen gespielt hast, gibt es nichts Neues. Am Ende entscheidet die Tagesform. Es kommt darauf an, wer mental in der besseren Lage ist. Wer mehr Kraft übrig hat, wer stärker ist in wichtigen Augenblicken», sagt Federer.

Djokovic sieht es genauso: «Ich habe zwei epische Finals in Serie gegen ihn gespielt. Ich weiss, was ich zu erwarten habe.» 2014 und 2015 schlug er Federer in Wimbledon in fünf respektive vier Sätzen. Zudem gewann der Serbe später auch noch den US-Open-Final 2015 gegen den Schweizer. Der einzige Grand-Slam-Final, den Roger für sich entschied, ist der US-Open-Final 2007. Eine gefühlte Ewigkeit her.

Um die schwarze Final-Serie gegen Djokovic zu brechen, muss Federer etwas leisten, was ihm noch nie an einem Major gelang. Im selben Turnier sowohl Djokovic als auch Nadal zu besiegen! Bei der bisher einzigen Chance 2011 in Roland Garros scheiterte er im Final am Spanier nach einem Halbfinalsieg über Djokovic. Ausserhalb eines Grand-Slams klappte es immerhin einmal: an den ATP-Finals 2010 in London (Sieg über Djokovic im Halbfinal und über Nadal im Final).

Federer voller Zuversicht

Ein Doppel-Sieg über beide Erzrivalen wäre ein Novum. Federer kennt die Schwierigkeit seiner Aufgabe. «Wenn es hier einen noch härteren Brocken als Nadal gibt, dann ist es Djokovic», sagt er. Federer hat aber allen Grund, mit Zuversicht in seinen 12. Wimbledon-Final zu gehen. Er strotzt in den letzten zwei Wochen im All England Lawn Tennis Club an der Church Road nur so vor Selbstvertrauen. Schafft er hier seinen 9. Titel, zieht er mit Rekordsiegerin Martina Navratilova gleich.

Ihre langen Erfolgs-Karrieren verdanken Federer und Djokovic auch ihrer gelebten Passion fürs Tennis. «Meine Hauptmotivation ist wirklich, auf dem Platz zu stehen und Spass zu haben», sagt Djokovic. «Ich weiss, dass das ein Klischee ist. Aber ohne das gibts keine Magie und keine guten Resultate.» Dann gesteht er den Reiz, Sportgeschichte zu schrei­ben. «Natürlich möchte ich so viele Grand-Slam-Titel wie möglich gewinnen. Dazu ist die historische Nummer 1 nicht mehr sehr weit entfernt.» Ihm fehlen noch 50 Wochen auf dem Thron, um Federers Rekord von 310 Wochen zu knacken.

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