Sie war das schöne Gesicht beim Wimbledon-Final Federer–Djokovic
«Ich erhielt aus der ganzen Welt Nachrichten»

Wer am letzten Sonntag mit Roger Federer mitlitt, der sah auch sie: Die Zuschauerin im roten Kleid mit den Schweizer Kreuzen auf den Wangen.
Publiziert: 21.07.2019 um 01:24 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2019 um 08:36 Uhr
Daniel Leu

Sie war das schöne Gesicht des epischen Wimbledon-Finals zwischen unserem Tennis-Maestro Roger Federer und seinem Dauer-Rivalen Novak Djokovic. Während den fünf Stunden wurde die junge Frau bei der TV-Übertragung immer wieder eingeblendet. Mal euphorisch, mal leidend. Bis zu 1,23 Millionen Deutschschweizer TV-Konsumenten durften so bei ihrem Leiden zuschauen.

SonntagsBlick machte die Unbekannte ausfindig. Ihr Name: Yasmin Ernst. Die 24-Jährige hat soeben ihr Jus-Studium an der Uni Lausanne abgeschlossen. Die Frage, die sich wohl unzählige Schweizer Tennis-Fans stellten: Wie schafft man es im Wimbledon-Final in die erste Reihe? «Das habe ich meinem Freund zu verdanken», erklärt Ernst, «er arbeitet seit einigen Jahren als Statistiker für den Organisator des Turniers.» Als solcher erhalte man an einigen Turniertagen Tickets.

So kam es, dass Ernst und der Vater ihres Freundes am letzten Sonntag wortwörtlich in der ersten Reihe sassen. Ein unvergessliches Erlebnis. «Dieser Tag war unglaublich. Der Drall der Bälle, die Kreide in der Luft – von meinem Platz aus sah man alles. Ich erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende war die Enttäuschung natürlich sehr gross. Ich hätte mir einen Sieg Rogers so sehr gewünscht.»

Auffallend: Während der TV-Übertragung wurde Yasmin Ernst immer mal wieder eingeblendet.
Foto: AFP
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«Ich selbst spiele Tennis, seit ich denken kann»

Dass Ernst zum heimlichen Star der TV-Übertragung wurde, bekam sie zuerst gar nicht richtig mit. «Nach dem ersten Satz ging ich kurz raus aufs Klo. Als ich auf mein Handy schaute, hatte ich bereits fünf Nachrichten. Sie schrieben mir, ich sei im Fernsehen.» Danach habe sie bis zum dramatischen Ende ihr Handy zur Seite gelegt. «Als ich es nach dem Spiel zückte, warens bereits über 50 Nachrichten. Aus der ganzen Welt.» Was schrieben ihr die Freunde? «Dass ich viel gelacht hätte. Und es entging ihnen auch nicht, dass ich mal von unseren netten Sitznachbarn ein Gläschen Champagner erhielt.»

Für Gesprächsstoff sorgte auch ihr Outfit. «Mein rotes Kleid war natürlich ein bewusster Entscheid. Ich wollte Roger in den Schweizer Farben unterstützen.»

Wimbledon 2019 war nicht das erste Tennisturnier, das Ernst besuchte. Sie war schon an den French und den Australian Open. «Auch in Wimbledon war ich schon dreimal. Als normale Zuschauerin, die sich stundenlang in die Schlange stellen musste und die im Zelt übernachtete.» Als Kind habe sie zudem sogar schon mal ein Spiel von Federer gesehen. An die Details kann sie sich aber nicht mehr erinnern. «Unsere ganze Familie ist tennisverrückt», erzählt Ernst, «ich selbst spiele, seit ich denken kann.»

In der letzten Saison ging Ernst für Lausanne-Sports in der 1. Liga an den Start. Ihre Klassierung: R4. «Nach den Sommerferien gehe ich für ein längeres Praktikum nach Prag. Deshalb lege ich als Spielerin eine Pause ein.»

Die Bilder der Final-Partie: Roger Federer verliert nach heroischem Kampf.
Foto: AFP
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