Wimbledon 2019: Das sagt Roger Federer zur Final-Pleite
«Ich bin eher hässig als traurig»

Schon 40 Minuten nach dem epochalen Wimbledon-Final 2019 und seiner Fünf-Satz-Niederlage tritt Roger Federer (37) vor die Medien.
Publiziert: 14.07.2019 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2019 um 09:48 Uhr
Die Highlights des dramatischen Wimbledon-Finals
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Federer-Niederlage gegen Djoko:Die Highlights des dramatischen Wimbledon-Finals
Aufgezeichnet: Marc Ribolla, Wimbledon

Was ging Ihnen nach den vergebenen Matchbällen durch den Kopf?
Ich war immer noch froh, bei 8:8 oder 9:9 zu sein. Ich erinnere mich nicht genau. Du versuchst einfach das Positive zu sehen. Wenn ich es vor dem Spiel hätte aussuchen können, im fünften Satz mit 9:9 dazustehen, wäre das keine schreckliche Sache gewesen. Aber die vergebenen Chancen waren definitiv schwierig.

Wäre eine glatte Drei-Satz-Niederlage einfacher gewesen, um darüber hinweg zu kommen?
Schwer zu sagen. Am Ende spielt es keine Rolle. Man ist enttäuscht, traurig und wütend. Ich habe eine unglaubliche Chance verpasst, ich kann es nicht glauben.

Sie haben das Tempo mit ihrem Rückhand-Slice immer wieder variiert. Waren Sie überrascht, wie Djokovic damit umgegangen ist?
Nein, er hat das in der Vergangenheit immer wieder gut gemacht gegen mich. Er macht sehr wenig unerzwungene Fehler. Du musst ihn dazu bringen. Ich dachte, ich hätte eine gute Mischung. Aber Novak hat gut gespielt.

Die Bilder der Final-Partie: Roger Federer verliert nach heroischem Kampf.
Foto: AFP
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Sie haben 14 Punkte mehr gewonnen als er. Haben Sie das Gefühl, der Bessere gewesen zu sein?
Das spielt keine Rolle. Ich weiss, wie nah ich dran war. Ich kann mit meiner Leistung zufrieden sein.

Die Leute schätzen Sie und Nadal sehr hoch ein. Denken Sie, dass sich das nun ändert?
Da müssen Sie auf die Strasse gehen und die Fans fragen. Wir wissen, wie stark Novak seit vielen Jahren ist.

Alle Grand-Slam-Duelle von Federer – Djokovic: 21. Januar 2007 – Australian Open – 4. Runde: Federer schlägt Djokovic mit 6:2, 7:5, 6:3.
Foto: Blicksport
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Nadal und Djokovic sitzen Ihnen bezüglich Major-Titel im Nacken. Ist das stressig oder unbedeutend?
Ich motiviere mich mit verschiedenen Dingen. Nicht so sehr davon, vorne zu bleiben, weil ich den Rekord habe. Wenn es jemand anderes schafft, ist es grossartig für ihn. Man kann nicht alles beschützen. Dafür bin ich nicht Tennisspieler geworden. Es geht darum, Wimbledon zu gewinnen. Hier gute Partien zu haben und vor so einem unglaublichen Publikum auf dem Centre Court gegen Spieler wie Novak zu spielen.

Was sind ihre wichtigsten Fähigkeiten, um sich von solchen Niederlagen zu erholen?
Ich versuche die guten Dinge aus dem Match mitzunehmen. Es gibt Tonnen davon. Ähnlich wie 2008 werde ich zurückblicken und denken: 'Nun, es ist doch nicht so schlimm.' Im Moment tut es weh und sollte es auch, wie bei jeder Niederlage hier in Wimbledon. Ich bin sehr stark darin, vorwärts zu schauen, weil ich nicht wegen eines unglaublichen Tennismatchs depressiv sein möchte.

Hätten Sie statt eines Tiebreaks den fünften Satz lieber ausgespielt?
Es ist so, wie es ist. Ich respektiere die Regeln. Ich weiss nicht, ob ich mich darauf gefreut habe oder nicht. Ich fühlte mich in beiden Szenarien wohl.

Die Atmosphäre war enthusiastisch. Wie haben Sies erlebt?
Ein Wimbledon-Final hat immer viele Zuschauer. Ich kann den Fans nicht genug für ihre Unterstützung danken.

Vor elf Jahren sassen Sie hier und sprachen von einer desaströsen Niederlage. Verkraften Sie es dieses Mal besser?
Ich bin älter geworden. Ich bin dieses Mal eher hässig als traurig. Ich spüre es eher in jene Richtung.

Sie haben dieses Jahr viel gespielt im Vergleich zu Vorjahren. Hat sich das ausbezahlt?
Ja, es hat definitiv geholfen, die Sandsaison zu absolvieren, um Matchpraxis zu haben. Ob ich es nächstes Jahr gleich mache, weiss ich noch nicht. Es gibt viel Positives in den letzten Monaten. Nach vorne blickend haben wir schon vor einer Woche entschieden, dass ich Montreal auslasse, um mir mehr Zeit zu geben. Ich nehme mir genügend Zeit, um mich auf Cincinnati vorzubereiten.

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