Günthardt analysiert Belinda
Das ist die grösste Schwäche von Bencic

An den Australian Open darf sich Belinda Bencic (22, WTA 7) berechtigte Hoffnungen machen. Vor dem ersten Major 2020 nimmt SRF-Experte und Fed-Cup-Captain Heinz Günthardt (60) die Spielweise von Bencic unter die Lupe.
Publiziert: 20.01.2020 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2020 um 09:07 Uhr
Marc Ribolla

Vorhand

«Sie beherrscht unglaublich gut die Vorhand longline. Belinda spielt ein Muster, das zwar allen irgendwie bekannt ist. Nur spielt sie das so gut und effizient, dass es erstens schwierig ist, dagegen zu spielen. Und zweitens: So eingeübt das Muster auch ist, zögert sie nicht. Das ist der Grund, weshalb sie in wichtigen Momenten so solid spielt. Die Qualität des Schlages ist entsprechend.»

Rückhand

«Die Rückhand ist ihre leicht bessere Seite, weil sie sie variabel spielt. Aber auch dort ist der Paradeschlag longline. Das passt insofern, als dass sie die Bälle so früh nimmt wie fast niemand anders. Wenn man über die kurze Achse longline spielt, wird das Spiel sehr schnell. Das ist ihre Art und Weise, das Spiel schnell zu machen. Indem sie vor allem auch das Tempo der gegnerischen Schläge mitnimmt und die Winkel verkürzt. Und so den Longline mit einer unglaublichen Präzision schlägt.»

Volley und Netzspiel

«Es ist nicht sehr konventionell. Dort hat sie sicher noch Luft nach oben. Belinda hat einen unglaublichen Topspin-Volley auf der Rückhandseite. Da braucht sie praktisch keine Zeit, um diesen zu schlagen. Das ist beeindruckend und zeigt, welch gutes Händchen sie hat.»

Heinz Günthardt analysiert die Spielweise von Belinda Bencic.
Foto: Keystone
1/7

Service

«Der erste Aufschlag hat sich in den letzten zwei, drei Jahren stark verbessert. Auch der zweite Service ist besser, wobei sie zwischendurch noch Luft hat. Es gibt nämlich Tage, an denen zwei, drei Doppelfehler zu viel vorkommen. Aber grundsätzlich ist es derjenige Schlag, den sie am meisten verbessert hat im Laufe ihrer Karriere.»

Stärken

«Mentalität und Konzentrationsfähigkeit sind Belindas grosse Stärken. Dass sie wirklich auf den Punkt bereit ist, das zu liefern, wozu sie fähig ist. Sie hat andererseits ein extrem gutes Spielverständnis, sieht das Spiel sehr gut.

Ausserdem ist es beeindruckend, wie sie die vorhandenen Emotionen kanalisieren kann, vor allem auch im Fed Cup. Und wie sie diese Emotionen im positiven Sinn ins Spiel ein­bringen kann. Einer der beeindruckendsten Matchs war für mich beim Fed Cup in Genf das letzte Einzel gegen Pauline Parmentier. Im ersten Match wurde Belinda von Kristina Mladenovic überfahren. Im zweiten ging sie raus, sodass man das Gefühl hatte, sie lässt nichts anbrennen. Wie sie es fertigbrachte, die Energie zu kanalisieren und zu nutzen, war sehr beeindruckend.»

Schwächen

«Ohne Emotionen hast du kein Feuer, und ohne Feuer gehts nicht vorwärts. Es ist eine Frage der Balance. Sicher ist Belinda nicht die Beste in der Defensive, da gibt es Bessere. Aber es ist auch schwierig, sie in die Defensive zu bekommen.»


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