Djokovics Pudel haben ein neues Geschwisterchen
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Vom Streuner zum Familienhund:Djokovics Pudel haben ein neues Geschwisterchen

Hundewelpe statt Trophäenjagd
Djokovic riskiert für Formsuche den ATP-Thron

Novak Djokovic setzt trotz Formsuche für Madrid aus – und sorgt damit für Stirnrunzeln. Der Superstar beharrt auf seinen Prioritäten: Familie und totaler Angriff in den Sommermonaten.
Publiziert: 24.04.2024 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2024 um 14:49 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Ein süsser, kleiner Hundewelpe knabbert am Arm von Novak Djokovic – und kann gar nicht genug davon kriegen. Djokovic lacht und wehrt sich spielerisch. Auf Instagram zeigt der Tennis-Superstar, wie er dieser Tage die Zeit mit seiner Familie geniesst oder an den Laureus-Awards die Auszeichnung zum «Sportsman of the Year» entgegennimmt. Gleichzeitig fehlt er im Tableau des Masters-Turniers in Madrid. Eine Verletzung hat er nicht als Grund angegeben. Die Pause ist wieder Teil seines übergeordneten Jahresplans.

Sportlich gesehen ist die Saison von Djokovic bislang «überhaupt nicht gut», wie der 24-fache Grand-Slam-Sieger jüngst nach dem Halbfinal-Aus in Monte Carlo konstatierte. Der Serbe steht 2024 noch ohne Titel da, ja sogar noch ohne Finalteilnahme. Nun verzichtet er bewusst auf Madrid und sorgt damit für Stirnrunzeln, obwohl er auch schon im Vorjahr immer wieder seine eigene Agenda durchgezogen hatte. Tennis-Legende Boris Becker, einst sein Trainer, sagt gegenüber «The Telegraph»: «Ich war überrascht ob seiner Madrid-Entscheidung. Ich bin der Meinung, dass er in dieser Phase Spielpraxis bräuchte. Und den Wettkampf. Doch er hat seinen eigenen Plan.»

Novak Djokovic und seine Frau Jelena bei der Laureus-Awards-Verleihung in Madrid.
Foto: Getty Images
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Sinner vor nächstem Meilenstein

Djokovic hat in den letzten ein, zwei Jahren nie einen Hehl daraus gemacht, wie seine Prioritäten aussehen: Der Rekordmann und Familienvater nimmt sich einerseits mehr Zeit für seine Liebsten heraus. Und andererseits schont er seinen Körper für die ganz grossen Momente der Saison. In Monte Carlo verwies er unmissverständlich auf die Olympischen Spiele in Paris Ende Juli sowie die unmittelbar davor (French Open und Wimbledon) sowie danach (US Open) stattfindenden Grand-Slam-Turniere: «In diesen drei Monaten möchte ich mental und körperlich bereit sein.» Olympia-Gold für Serbien fehlt ihm noch – es ist die grosse Lücke in seinem Palmarès.

Alles andere stellt er hinten an. Offensichtlich auch sein Ranking. Denn durch diesen Verzicht auf Madrid hätte Jannik Sinner theoretisch die Möglichkeit, Djokovic zu überholen und ihn als Nummer eins der Welt abzulösen. Der aufstrebende Südtiroler, für viele der aktuell beste Tennisspieler der Welt, kann den Thron in verschiedensten Szenarien erklimmen. Das einfachste: Der Australian-Open-Sieger hat es in der eigenen Hand – wenn er jeweils in Madrid und Rom den Titel holt, ist die Ablösung an der Spitze Tatsache.

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