Hurkacz schickte Federer in Rente
«Es war mir eine Ehre»

Hubert Hurkacz war 2021 in Wimbledon Roger Federers allerletzter Bezwinger auf der Tennis-Tour. Jetzt will der formstarke Pole auch in Federers zweitem Wohnzimmer angreifen – die Weltnummer elf gehört zu den Favoriten auf den Basel-Titel.
Publiziert: 23.10.2023 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2023 um 14:08 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Blick: Hubert Hurkacz, können Sie sich an das Resultat Ihres Wimbledon-Auftritts vom 7. Juli 2021 erinnern?
Hubert Hurkacz: (Lacht) Nicht genau. Ich spielte damals gegen Roger Federer im Viertelfinal. Aber das Ergebnis des ersten Satzes ist mir entfallen.

Sie gewannen 6:3, 7:6, 6:0. Es war Federers letzter Match als Profi, abgesehen von seiner Abschiedsvorstellung am Laver Cup 2022.
Ja, das werde ich nie vergessen: Ich empfand es als unglaublich, in Wimbledon gegen Roger spielen zu können. Und dann auch noch auf dem Centre Court. Gegen mein Vorbild. Roger hat dem Tennis so viel gegeben. Es war mir eine Ehre.

Sie meinten damals, jener Erfolg habe sich wie ein Turniersieg angefühlt. Haben Sie seither noch einmal mit Federer gesprochen?
Ja, ich sah ihn in diesem Jahr beim Laver Cup in Vancouver und zuletzt in Schanghai. Aber mein damaliger Sieg war bei unserem Gespräch nicht Thema. (Schmunzelt)

Hubert Hurkacz sorgte 2021 für Roger Federers letzten Auftritt in Wimbledon – und überhaupt auf der Tour.
Foto: keystone-sda.ch
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Sie schlugen ihn in seinem Wohnzimmer Wimbledon, jetzt stehen Sie in seiner zweiten Stube – in Basel. Was haben Sie hier vor?
Nun, zuerst gehe ich mal fein Abendessen. Wo, weiss ich noch nicht. Aber es wird sich in dieser Stadt bestimmt ein schöner Ort finden lassen.

Sie ernähren sich vegan. Ist es mittlerweile einfacher geworden, dieser Ernährungsform gerecht zu werden auf der Tour?
Ja, ich finde, die Turniere und die Restaurants haben diesbezüglich einen grossen Schritt gemacht. Ich habe keine Probleme, mich gut zu ernähren. Ich würde mich aber nicht mehr als vegan bezeichnen. Es geht eher in die Richtung des Pescetariers. Ich esse jetzt hin und wieder auch Fisch.

Nochmals zurück zum Sportlichen: Sie kommen mit dem Masters-Titel von Schanghai in der Tasche nach Basel. Sehen wir momentan den besten «Hubi» aller Zeiten?
Ich hoffe es nicht. Es wäre schön, wenn es künftig eine noch bessere Version von mir gäbe. Klar, ich spiele derzeit ganz gutes Tennis. Aber ich möchte jeden Tag besser werden. Auch hier in Basel.

Sie bezeichneten Federer immer als Ihre grösste Inspiration. Was ist mit Ihrer Landsfrau Iga Swiatek (22), die bis zum Sommer dieses Jahres lange Zeit die Nummer eins der Welt war?
Natürlich, auch sie pusht mich ungemein. Wir versuchen, uns gegenseitig zu unterstützen, wir haben schon zusammen Mixed-Doppel gespielt, was grossen Spass machte. Und wir schreiben uns immer, wenn wieder mal jemand erfolgreich war. Aber Iga gewinnt derart viel, also liegt es vor allem an mir, ihr Nachrichten zu schicken.

Persönlich

Hubert Hurkacz wurde am 11. Februar 1997 in Breslau geboren. Seit 2015 ist der Pole Tennis-Profi, dabei konnte er sieben ATP-Titel gewinnen. Das beste Grand-Slam-Resultat des 1,96 Meter grossen Rechtshänders erreichte er 2021, als er in Wimbledon in den Halbfinal vorstiess.

Hubert Hurkacz wurde am 11. Februar 1997 in Breslau geboren. Seit 2015 ist der Pole Tennis-Profi, dabei konnte er sieben ATP-Titel gewinnen. Das beste Grand-Slam-Resultat des 1,96 Meter grossen Rechtshänders erreichte er 2021, als er in Wimbledon in den Halbfinal vorstiess.

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Federer fehlt in Basel mittlerweile. Stan Wawrinka ist mit 38 Jahren aber immer noch fit und hungrig dabei. Was denken Sie über «Stan the Man»?
Auch er ist eine der Legenden dieses Sports. Seine Rückhand ist einfach fantastisch. Er spielt mit so viel Power, dass es die pure Freude ist, gegen ihn zu spielen. Hinzu kommt, dass er ein wunderbarer Mensch ist. Es ist toll, dass wir es hingekriegt haben, hier in Basel zusammen zu trainieren.

Sie gelten als grosser Sportfan. Ihre Eltern waren Schwimmer, ausserdem spielten Sie Basketball, machten Gymnastik – und Sie mögen Auto-Rennen und Snooker. Mit welchem Sport haben Sie eigentlich keine Verbindung?
Nun, ich habe kürzlich sogar angefangen, zu golfen. (Lacht) Ich mag es einfach ganz generell, mich zu bewegen. Ich bin gerne draussen in der Natur. Deshalb gefällt mir Golf so sehr. Und...

... ja?
Ich bin ein grosser Fan der Formel 1. Ich verfolge jedes Rennen. Wenn ich es nicht live schauen kann, dann gucke ich es mir im Replay an. Charles Leclerc ist mein Favorit.

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