«Ihr Handeln ist unverantwortlich»
Ex-WADA-Boss attackiert Scharapowa

Der ehemalige Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Richard Pound, äussert grosses Unverständnis über die positiv geteste Tennis-Spielerin Maria Scharapowa.
Publiziert: 09.03.2016 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:00 Uhr
Ex-WADA-Boss Richard Pound.
Foto: AP
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Die russische Tennisspielerin Maria Scharapowa (28) erntet nach dem Bekanntwerden ihres positiven Dopingtests mit der Substanz Meldonium viel Kritik. Zu den wenigen positiveren Meinungen zählt jene von ihrer langjährigen Rivalin Serena Williams. Diese lobt Scharapowa für ihren Mut, so offensiv an die Öffentlichkeit gegangen zu sein. 

Scharfe Kritik setzt es dagegen vom ehemaligen WADA-Präsidenten Richard «Dick» Pound ab. Der 73-jährige Kanadier sagt bei der «BBC»: «Ihr Handeln ist beispiellos unverantwortlich. Ihr Millionen-Geschäft beruht darauf, in der Lage zu sein, Tennis zu spielen. Und dann nimmt sie etwas, das auf der Liste steht. Das ist ein Riesenfehler, sie hätte einfach informiert sein müssen.»

Scharapowa gestand, eine E-Mail mit Link zu einer aktuellen Liste der verbotenen Substanzen bekommen zu haben. Sie habe diese aber nicht angeklickt. «Schon am 20. September 2015 wurde über die Änderung informiert. Sie hatte dann Oktober, November und Dezember Zeit, sich über die Veränderung bewusst zu werden», meint Pound.

Er weist zudem darauf hin, dass Meldonium in Scharapowas Wahlheimat USA gar nicht zugelassen ist. «Also muss ein Arzt diese Einnahme begleitet haben», sagt Pound. Das Strafmass für Scharapowa ist noch unbekannt, kann aber bis vier Jahre betragen. (rib)

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