Eine Woche nach dem Triumph im Doppel in Gstaad BE mit Dominic Stricker (20) verpasst es Stan Wawrinka, beim ATP-250-Turnier in Umag (Sand) im Einzel nachzulegen. Den Final in der kroatischen Kleinstadt verliert der 38-Jährige gegen den Australier Alexei Popyrin (23) mit 7:6 (7:5), 3:6, 4:6.
Der Romand, der am Montag in die Top 50 der Weltrangliste zurückkehrt, vergeigt den Start in alle drei Sätze, indem er jeweils früh seinen Service abgibt. Im alles entscheidenden Durchgang realisiert er sogleich das Rebreak zum 1:1. Wenig später lässt sich sein Gegner, welcher das Turnier als Weltnummer 90 in Angriff nahm, am rechten Oberschenkel behandeln. Mit dem Mut der Verzweiflung hält der 196 Zentimeter grosse Popyrin noch vehementer drauf. Und ihm gelingt es tatsächlich, Wawrinka nach zwei Stunden und 36 Minuten zu bezwingen.
Wawrinka braucht Geduld
Der Finalsieg Wawrinkas wäre das perfekte Drehbuch gewesen. Er hätte sich in Umag seinen 17. Einzeltitel auf der Tour holen können. Und dies 17 Jahre nach der Premiere, die er ausgerechnet auch dort feierte. Sein Endspielgegner von damals, Novak Djokovic (36), gab in der Schlussphase des ersten Satzes auf.
Eine Knieverletzung und zwei Fussoperationen liegen hinter dem leidgeprüften Wawrinka. «Ich glaube immer noch daran, dass ich Turniere gewinnen kann», sagte er vergangenen März. Bezüglich dieses angestrebten Einzeltitels, welcher ihm jeder gönnen würde, brauchts weiter Geduld.
Vor über sechs Jahren (2017 in Genf) nahm der dreifache Grand-Slam-Champion nach dem Erfolg gegen Mischa Zverev (35) seine 16. ATP-Trophäe in Empfang. Im Oktober 2019 stiess Wawrinka letztmals in einen Final vor, in Antwerpen musste er Andy Murray (36) den Sieg überlassen, gegen Gaël Monfils (36) verlor er acht Monate zuvor das Endspiel von Rotterdam. Nun passiert ihm dasselbe gegen Popyrin in Umag. (yap)