Kontroverser Draper-Matchball löst VAR-Diskussion aus
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Gegner schimpft gegen Schiri:Kontroverser Draper-Matchball löst VAR-Diskussion aus

Nach krassem Fehlentscheid
«Das ist peinlich» – Djokovic fordert den Tennis-VAR

Ein Matchball beim ATP-1000-Turnier in Cincinnati geht viral und sorgt für heftige Diskussionen. Nun wird der Einsatz eines VAR, wie man ihn aus dem Fussball kennt, gefordert. Allen voran von Tennis-Legende Novak Djokovic.
Publiziert: 18.08.2024 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2024 um 10:55 Uhr
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Cédric HeebRedaktor Sport

«Das ist die Mutter aller Polemiken», titelt das spanische Tennis-Portal puntodebreak.com. Gemeint ist der Matchball im Achtelfinal des Masters von Cincinnati zwischen dem Briten Jack Draper (22) und dem Kanadier Félix Auger-Aliassime (24). Ersterer gewinnt den Punkt und damit das Match – doch die Szene geht um die Welt und beschäftigt den gesamten Tennis-Zirkus.

Was ist passiert? Draper geht nach seinem Aufschlag ans Netz, bekommt den Return seines Gegners in die Füsse. Sein Schlag fällt auf die Netzkante und in Auger-Aliassimes Platzhälfte. «Spiel, Satz und Sieg», sagt Stuhlschiedsrichter Gregory Allensworth – der Kanadier versteht die Welt nicht mehr.

Die Weltnummer 19 ist nämlich felsenfest davon überzeugt, dass Draper den Ball zuerst auf seine Hälfte gespielt hat und er von dort rübergesprungen ist. Der Brite kann es nicht bestätigen, fragt lediglich den Umpire, ob man sich den Punkt in einer Wiederholung anschauen könne. Die klare Antwort: nein. Doch die würde zeigen, dass Auger-Aliassime recht hat.

Félix Auger-Aliassime (l.) versteht die Welt nach einem Entscheid des Schiedsrichters nicht mehr.
Foto: Getty Images
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Djokovic will den VAR

«Das wird lächerlich aussehen, wenn du dir die Szene anschaust», poltert Auger-Aliassime gegen Allensworth. In die gleiche Kerbe schlägt auch Novak Djokovic (37) wenig später auf X: «Es ist peinlich, dass wir keinen Videobeweis für solche Situationen haben.» Noch lächerlicher sei es, dass ein Schiedsrichter auch mit einem Video-Review abseits des Platzes – analog zu einem VAR-Keller im Fussball – seine Entscheidung nicht revidieren dürfe.

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Die Forderung des 24-fachen Grand-Slam-Champions ist klar: Er will den Tennis-VAR. Sein Appell an die ATP-Verantwortlichen: «Bitte, sorgt dafür, dass dieser Unsinn nie wieder vorkommt!» Man lebe im «technologisch fortgeschrittenen 21. Jahrhundert», doch die Spieler würden noch immer im Dunkeln gelassen, wenn es um solche Entscheidungen geht.

Erste Tests an US Open

Bereits im vergangenen Jahr wurde an den US Open auf fünf Plätzen ein Video-Review-System getestet, die Technologie wurde allerdings danach nicht für die ganze Tour eingeführt.

Bei der anstehenden Austragung in New York (ab 26. August) soll der VAR erneut zum Einsatz kommen. Jeder Spieler hat pro Satz drei Berechtigungen, eine Szene noch einmal anzuschauen, eine vierte kommt bei einem Tiebreak dazu – analog zu den bereits vorhandenen Challenges für knappe Linienbälle. Viele Spieler wünschen sich jedoch, dass der VAR auch nach den US Open zum festen Bestandteil des Sports wird.

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