Nach einer halben Stunde im Cincinnati-Achtelfinal gegen Lucie Safarova (28, WTA 6) wirft Belinda Bencic das Handtuch. Wegen einer Verletzung am rechten Schlagarm. Betroffen sind offenbar das Handgelenk sowie die Muskulatur am Unterarm. Das frühzeitige Aus nach einem Höhenflug mit dem Titel in Toronto und zuletzt acht Siegen in Folge ist wohl eine Vorsichtsmassnahme im Hinblick auf die US Open (ab 31. August).
Trotzdem kann die Aufgabe massive finanzielle Folgen haben. Denn für Bencic geht es seit dem Triumph in Toronto auch um einen Mega-Jackpot, der ihr innerhalb der nächsten drei Wochen maximal 4,3 Millionen Dollar in die Kassen spülen kann. Viel Geld für die 18-Jährige.
Was ist das für ein Jackpot?
Die vergangenen Turniere in Stanford, Toronto, Cincinnati und das kommende Turnier in New Haven bilden zusammen die US Open Series. Die drei Spielerinnen, die insgesamt an diesen Turnieren am meisten Punkte gewinnen, profitieren beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres, dem US Open, von zusätzlichen Prämien. Zurzeit führt Bencic diese Wertung an. Und mit ihrem Sieg gegen die Deutsche Angélique Kerber hat sie in Cincinnati ihre erste Verfolgerin gleich selber empfindlich zurückgebunden. Gewinnt die Siegerin der US Open Series auch in New York, kassiert sie zusätzlich zu den 3,3 Millionen Dollar Preisgeld eine Million Bonus.
Es ist der grösste Jackpot, der im Tennis zu knacken ist. Nun läuft Bencic allerdings Gefahr, aus den Top 3 der Wertung zu fallen, weil sie zumindest in Cincinnati nicht mehr punkten kann.
Das verletzungsbedingte Aus kann aber auch eine Chance sein. Bisher war Bencic für das Turnier in New Haven von kommender Woche gemeldet, liess aber durchblicken, dass sie bei einem Top-Resultat in Cincinnati auf einen Start verzichtet. Nun werden die Karten neu gemischt. Zum Vorteil von Bencic! Denn bei jenen Spielerinnen, die bei drei der vier Turniere der Serie antreten, werden die erzielten Punkte verdoppelt und die Chancen auf den Mega-Jackpot beflügelt. Tritt Bencic in New Haven nicht an, fällt dieser Multiplikator weg.
Belinda wusste nichts vom möglichen Millionenregen
Als Belinda bei der Siegerehrung in Toronto vom möglichen Millionenregen erfahren hat, fiel ihr fast die Kinnlade runter. Die 18-Jährige, die in ihrer Karriere knapp zwei Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt hat, spielt ohnehin lieber um Ruhm und Trophäen. Und hat nach dem Verletzungs-Aus nun wohl auch ganz andere Sorgen.