Pleite im Melbourne-Halbfinal
Djokovic zerstört Federers Traum

Roger Federer scheidet bei den Australian Open im Halbfinal gegen Novak Djokovic aus. Der Traum vom 18. Grand-Slam-Titel ist geplatzt.
Publiziert: 28.01.2016 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:06 Uhr
Roger Federer unterliegt Novak Djokovic im Halbfinal der Australian Open.
Foto: AP
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Simon Häring

Brutale Niederlage.

Roger Federer (34) sieht gegen Novak Djokovic (28) im Halbfinal der Australian Open lange wie ein Schulbub aus. Nach zwei Stunden und 25 Minuten ist die 1:6, 2:6, 6:4, 3:6-Niederlage perfekt, der Traum vom 18. Grand-Slam-Titel geplatzt. Während einer Stunde und 17 Minuten hat Federer nicht den Hauch einer Chance.

Er kassiert jeweils zwei Breaks pro Satz, findet selber gegen den Service Djokovics, von dem Federer vor dem Halbfinal sagt, er sei «kein Mega-Aufschläger», kein Rezept. Der erste Satz dauert 22 Minuten, der zweite 29. Es ist eine Demonstration. Vorhand, Rückhand, Netzspiel – Djokovic hat immer die passende Antwort.

Ein Stemmen gegen die Niederlage ist nicht ersichtlich. Federer wirkt konsterniert, desillusioniert, ratlos, planlos. Und auch erstaunlich emotionslos: kein Fluchen, kein Zertrümmern des Rackets – nichts. Und dann kommt er doch noch, der berühmte Federer-Moment. Nach einer Stunde und 17 Minuten.

Federer nutzt beim Stand von 3:2 seine vierte Breakchance und legt damit den Grundstein zum Satzgewinn. Zurück sind die Emotionen. Bei den Zuschauern, aber auch bei Federer. Und auch Petrus spielt mit: Wegen Regens wird das Dach über der Rod Laver Arena geschlossen, ein Vorteil für den Schweizer.

Eine Partie nach 0:2-Satzrückstand noch zu gewinnen, das gelang ihm in seiner Karriere bisher neun Mal – das letzte Mal in den Viertelfinals der US Open 2014 gegen den Franzosen Gaël Monfils. Aber gegen Djokovic? Den besten Athleten der Tennis-Geschichte? Fast unmöglich.

Auch für Federer. Djokovic gelingt das finale Break zum 5:3, danach serviert er souverän zum Sieg aus. Er steht zum fünften Mal hintereinander und zum insgesamt 20. Mal im Final eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft er entweder auf Andy Murray oder Milos Raonic. Roger Federes Traum – er zerplatzt erneut.

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