Nächste Runde im Mega-Zoff um Djokovic
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Revolutions-Pläne im Tennis:Federer und Nadal attackieren Djokovic

«Wir können nicht nebeneinander existieren»
Brief aufgetaucht! So greift Federer Djokovic an

Mit einer neuen Spielervereinigung startet Novak Djokovic eine Revolution im Welttennis. Der ATP-Spielerrat um Roger Federer stellt sich in einem Brief klar gegen die neue Organisation und ärgert sich über das heimtückische Vorgehen der Splittergruppe um Djokovic.
Publiziert: 31.08.2020 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2021 um 15:47 Uhr
Stefan Meier

Gigantischer Machtkampf im Tennis-Zirkus. Novak Djokovic zettelt mit der Gründung einer neuen Spielervereinigung eine Revolution an. Der Superstar tritt als Präsident aus dem ATP-Spielerrat zurück und tritt gegen zwei andere Superstars an. Roger Federer und Rafael Nadal gehören weiterhin dem ATP-Spielerrat an und haben gar keine Freude am Vorpreschen des Serben.

Auf Twitter bekundeten beide bereits ihren Unmut. «Es ist Zeit für Einheit, nicht für Spaltung!», so das Credo.

Nicht amused! Roger Federer und der ATP-Spielerrat fühlen sich von einer Splittergruppe um Novak Djokovic hintergangen. In einem Brief an die Tennis-Profis kritisieren sie die von Djokovic und Co. geschaffene Spielervereinigung scharf.
Foto: DUKAS
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Zusammen mit dem restlichen Spielerrat (Kevin Anderson, Sam Querrey, Yen-Hsun Lu, Jürgen Melzer, Bruno Soares und Colin Dowdeswell) richten sich Federer und Nadal aber auch noch an alle Spieler. In einem Brief, der auf Twitter geleakt wurde, richten sich Federer & Co. mit klaren Worten gegen Djokovics Professional Tennis Player Association PTPA.

«PTPA und ATP können nicht nebeneinander existieren»

«Wir befürworten die Gründung einer neuen Spielervereinigung nicht. Wir glauben, es ist die falsche Zeit, diesen Weg zu beschreiten. Das untergräbt die Möglichkeiten unseres neuen Managements, ihre Vision des Sports zu verwirklichen», schreibt der ATP-Spielerrat an die Tennis-Profis. «Eine neue Spielervereinigung und die ATP können nicht nebeneinander existieren.»

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Klare Worte der Spielervertreter im Welt-Tennis. Sie bestreiten nicht, dass sich einiges verbessern müsse. Doch daran arbeite das neue Management hart. Die neue Vereinigung der Spieler werfe viel mehr Fragen auf, als sie beantworte, moniert der ATP-Rat zudem.

Was passiere etwa, wenn sich die Turniere gegen die neue Vereinigung stellen? Wie sehen die konkreten Pläne der PTPA aus? Was soll sie den Spielern überhaupt bringen? Und was, wenn es schief geht? Wie werden die Spieler geschützt? Und wer zahlt das alles?

Heimtückisches Vorgehen von Djokovic und Co.

Dies sind nur ein paar der Fragen, die der Rat um Federer aufwirft. Vor allem aber wirft er der Splittergruppe um Djokovic vor, hinterrücks vorgegangen zu sein. «Wenn die Interessen aller Spieler repräsentiert werden sollen, warum sind dann viele Spieler gar nicht einbegriffen? Warum wurde der Spielerrat nicht einmal gefragt?»

Man sei überhaupt nicht dagegen, die Strukturen im Tennis zu erneuern. «Das ist genau das, was die neue Führung machen will und der Spielerrat hat einen Zeitplan dafür angenommen», heisst es weiter. Also auch Djokovic, Vasek Pospisil und John Isner, die nun die neue Vereinigung gegründet haben und dafür aus dem Rat zurückgetreten sind.

Grosse Zweifel am Leben und der Sicherheit auf der Tour

Die neue Entwicklung bringe «grosse Zweifel an unserem Leben und unserer Sicherheit auf der Tour», schreiben Federer und Co. zum Abschluss.

Das letzte Wort im Machtkampf der Tennis-Stars ist garantiert noch nicht gesprochen.


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