Riesen-Knatsch im australischen Tennis
Hewitt: «Tomic hat mich bedroht und erpresst»

Im Aussie-Tennis liegt viel im Argen. Erst attackiert «Bad Boy» Bernard Tomic – jetzt schlägt Legende Lleyton Hewitt zurück.
Publiziert: 18.01.2019 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2019 um 10:37 Uhr
Lleyton Hewitt erhebt schwere Vorwürfe ...
Foto: Keystone
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Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Unter den australischen Tennisgrössen wird in Melbourne derzeit richtig schmutzige Wäsche gewaschen. Am ersten Tag feindete der nicht zum ersten Mal in Ungnade gefallene Tennis-Rüpel Bernard Tomic den berühmten Davis-Cup-Captain Lleyton Hewitt an: «Niemand mag ihn. Solange er Australiens Team leitet, spiele ich nicht mit.»

Ein wenig diplomatischer, aber doch provokativ gibt sich der wie Tomic bereits ausgeschiedene Nick Kyrgios. Im sozialen Netz kommentiert den Fakt, dass Hewitt immer nur in der Spieler-Box bei Aussie-Wunderknabe Alex de Minaur zuschaut. Die beiden «Bad Boys» der Szene fühlen sich offenbar in der Gunst der 37-jährigen Aussie-Legende benachteiligt.

Nachdem er in der ersten Runde im Doppel ausgeschieden ist, geht der Ex-Champ nun in die Offensive. Für Kyrgios seien die Türen noch offen, «er muss aber noch viel lernen.» Aber Tomic habe im Aussie-Team nichts mehr zu suchen. «Er erfüllt nicht den kulturellen Standard, den Tony Roche und ich im Davis Cup pflegen wollen. Ich will dort nur Jungs mit totaler Hingabe für den Sport, die gerne arbeiten, um für Australien zu spielen.»

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Hewitt lässt sich nicht erpressen. Genau das habe Tomic aber versucht. Es sei vor einem Jahr losgegangen mit Erpressungen, er würde nicht Davis Cup spielen, wenn er keine Wildcards an Turnieren erhalte – bei den Australian Open hatte man den Mann von der Gold Coast nicht berücksichtigt. Hewitt spricht von Bedrohungen, die er und seine Familie erhalten hätten. «Ich glaube, niemand würde danach so jemandem noch die Hand reichen.»

Das will Bernard Tomic wohl auch gar nicht mehr. Anfang dieser Woche gab er sogar zu, dass er vor zwei Jahren Hewitt gesagt habe, er würde ihn niederschlagen, wenn er versuchen würde ihn anzusprechen.

Hewitt ist konsterniert und enttäuscht. «Bernie kommt immer mit irgendsowas, wenn er verloren hat. Mein grösster Frust ist, dass ich ihm schon oft helfen wollte. Ich verbrachte viel Zeit bei ihm und an Turnieren, versuchte sein Umfeld, das durch die familiären Probleme gestört war, bestmöglich zu strukturieren. Aber am Ende macht er immer die gleichen Fehler.» Er habe einen Strich unter die Misere gezogen, sagt er. «Bernie ist ein Clown, der einmal mehr dumme Bemerkungen macht. Das Schlimmste daran: Alle seine tollen Leistungen gehen durch seine dummen Worte vergessen.»

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