Djokovic erklärt seinen Ausraster
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Nach Sieg gegen Casper Ruud:Novak Djokovic steht auch in Rom im Final

«So lasse ich meine Wut raus»
Djokovic erklärt seinen Ausraster

Djokovic spielt sich in Fahrt. Morgen greift er nach seinem fünften Rom-Titel. Reumütig über einen weiteren Ausraster, verspricht er auch im mentalen Bereich Besserung.
Publiziert: 20.09.2020 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2020 um 19:05 Uhr
Cécile Klotzbach

Ein Spaziergang ist es nicht für Novak Djokovic. Gegen den 21-jährigen Überraschungs-Halbfinalisten Casper Ruud (ATP 34) aus Norwegen muss er – erstmals vor einer limitierten Anzahl Fans im Stadion – über Stock und Stein. Im ersten Satz ist die Weltnummer 1 lange ein Break hinten, gleicht allerdings letztlich aus und gewinnt den Satz 7:5. Im zweiten Durchgang bringt Djokovic sein zweites Aufschlagspiel erst nach zehn Minuten durch. Danach ist der Widerstand des jungen Norwegers gebrochen. Nach über zwei Stunden steht das 6:3 – und der Serbe im Final.

Damit setzt der «Djoker» eine imposante Finalserie in Rom fort: Seit 2004 spielten entweder er oder Sandkönig Rafael Nadal im «Foro Italico» um den Sieg. Zum ersehnten Knüller Djokovic gegen Nadal kommt es hier aber nicht. Die fehlerhaft spielende spanische Weltnummer 2 reiste bereits nach Mallorca zurück, will dort bis zum Start der French Open das fehlerhafte Spiel verbessern, das abends zuvor in Rom zur Viertelfinal-Pleite gegen den Argentinier Diego Schwartzman (ATP 15) führte (2:6, 5:7).

Djokovics fünfter Rom-Titel führt morgen über den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Schwartzman und dem Kanadier Denis Shapovalov (ab 19 Uhr). Will er just vor dem Highlight in Paris seinen ersten Sieg auf Sand in dieser Saison, ist der Mann, der an den US Open wegen eines unkontrollierten Wutausbruchs mit bekannten Folgen disqualifiziert wurde, gut beraten, seine Nerven im Zaum zu halten. Er weiss, dass er in Italien, wo er der einheimischen Sprache mächtig ist, sein ramponiertes Image wieder aufpolieren kann.

Novak Djokovic steht inRom im Final.
Foto: AFP
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Schon wieder:Hier verliert Djokovic in Rom die Nerven

Djokovic rechtfertigt sich für Ausraster

«Ein weiterer Titel hier ist superwichtig für mich», sagt er im ersten Interview, «ich bin noch sehr hungrig». Umso mehr will Djokovic aufpassen, dass er sich nicht mehr für einen Ausrutscher auf dem Platz rechtfertigen muss – wie er es nach dem hart umkämpften Viertelfinal-Sieg gegen Dominik Koepfer (De) tat. Nach dem Verlust des zweiten Satzes hatte er vor Wut sein Racket zertrümmert. «Es ist weder der erste noch der letzte Schläger, den ich in meiner Karriere brechen werde», sagte er. «Ich möchte es nicht tun, aber es passiert manchmal. So lasse ich meine Wut raus.»

Er sei sich seiner Vorbild-Funktion dennoch bewusst. «Es ist nicht die beste Botschaft, die ich vermitteln kann, besonders nicht an die Kinder, die mich sehen.» Immerhin verspricht Djokovic Besserung: «Aber ich bin nicht perfekt, aber ich arbeite immer an mir. Meine mentale Arbeit ist genauso Teil meines Trainings wie meine körperliche.»

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