«Tennis ist manchmal nicht so wichtig»
Medwedew wusste nicht, dass er die Nummer 1 wird

Daniil Medwedew wird kommende Woche auf Platz eins der Weltrangliste vorrücken und Novak Djokovic vom Thron stossen. In Gedanken ist der Russe aber in seiner Heimat.
Publiziert: 25.02.2022 um 11:05 Uhr
Sven Micossé

Seit Februar 2020 grüsste Novak Djokovic vom Thron der Weltrangliste, insgesamt hat er 361 Wochen die Position innegehalten – Rekord. Kommende Woche muss er den Platz räumen und das Nummer-Eins-Zepter Daniil Medwedew übergeben. Trotz Meilenstein ist der Russe gedanklich in der Heimat.

«Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach», sagt Medwedew nach seinem Viertelfinalsieg in Acapulco gegen Yoshihito Nishioka (ATP 103). Die neue Nummer eins zu werden, freue ihn natürlich, «aber in diesen Momenten ist klar, dass Tennis manchmal nicht so wichtig ist.» Er fügt hinzu: «Wir spielen in so vielen verschiedenen Ländern, ich war als Junior und als Profi in so vielen verschiedenen Ländern. Es ist nicht leicht, all diese Neuigkeiten zu hören.»

So war ihm auch nicht klar, was er erreicht hat. «Ehrlich gesagt, das wusste ich nicht.» Er habe zwar gesehen, dass Djokovic verloren hat, «aber ich dachte, ich muss hier etwas Grosses leisten, um die Nummer eins zu werden. Als ich dann alle Nachrichten erhielt, verstand ich: Okay, es wird passieren.»

Am Montag wird Daniil Medwedew zur neuen Nummer eins der Männer.
Foto: Getty Images
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«Es war leider nicht mein Tag»

Das Fernduell um die Spitze der Weltrangliste begleitete die Turniere in Dubai und Acapulco von Beginn an. Djokovics Aus im Viertelfinal gegen Jiri Vesely (ATP 123) in 6:4, 7:6 kommt überraschend. «Es war leider nicht mein Tag», sagt der 34-Jährige nach der Partie.

Für den Serben ist es aber nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er abgelöst werde, wie er bereits vor dem Turnierstart sagte. «Er verdient es die Nummer eins zu sein, und ich werde der Erste sein, der ihm dazu gratuliert. Er hat dafür gearbeitet und ist auf wunderbare Weise in der Rangliste nach oben geklettert.»

Djoker gratuliert auf Twitter

Donnerstagnacht schickt Djokovic schliesslich seine Glückwünsche in Richtung seines Nachfolgers auf Twitter: «Gratulationen an einen sehr verdienten Daniil Medwedew, der jetzt zur Nummer eins wird.»

Der 26-Jährige wird nach Jewgeni Kafelnikow und Marat Safin der dritte Russe, dem dies gelingt. Und: Erstmals seit 18 Jahren wird jemand anders als Roger Federer, Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Andy Murray auf Platz eins stehen. Zuletzt war dies Andy Roddick gelungen. Damals hatten Djokovic und Murray noch nicht einmal ihr erstes Profi-Match bestritten.

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