Thiem (28) geniesst jeden Sieg besonders
«Fühle mich wieder wie mit 20 Jahren»

Nach der Durststrecke nach seinem Comeback ist Dominic Thiem (28) zum Siegen zurückgekehrt. Er fühlt sich an die Anfänge seiner Karriere erinnert, als jeder einzelner Sieg ganz besonders war und nicht Alltag.
Publiziert: 20.07.2022 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2022 um 19:53 Uhr
Sven Micossé

Oktober 2011. Der damals 18-jährige Dominic Thiem fährt beim ATP-Turnier in Wien seinen ersten Sieg auf der Tour ein. Es ist der Auftakt einer erfolgreichen Karriere. 2020 wird er als Nummer drei der Welt gelistet, gewinnt bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel. Nach seiner langen Verletzung fühlt er sich aber wieder in seine Anfangszeit zurück katapultiert.

«Jeder Sieg fühlt sich richtig speziell an. Ich fühle mich, wie als ich 20, 21 Jahre alt war, auf der Tour angefangen hatte und jeder Sieg unglaublich war», sagt Thiem bei seiner PK in Gstaad. «Wenn du ein Top-10-Spieler bist und so viele Spiele gewinnst, realisierst du es nicht.» Neun Monate lang fällt der Wiener wegen seiner Handgelenkverletzung aus. Die Rückkehr auf die Siegesstrasse ist steinig.

Sieben Mal de suite scheidet Thiem in der ersten Runde aus. Seine Vorhand – eigentlich seine gefürchtete Waffe – sticht nicht mehr. «Durch die lange Pause und die Schonhaltung des Handgelenks haben sich einige falsche Sachen in meine Vorhand eingeschlichen», so Thiem im Mai gegenüber «Die Presse».

2011 feiert der 18-jährige Dominic Thiem seinen ersten ATP-Sieg.
Foto: Keystone
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Krimi-Sieg zum Start in Gstaad

Übung macht bekanntlich den Meister. In Salzburg und Bastad findet Thiem letzte Woche zum Siegen zurück. In Gstaad kann er den positiven Trend fortführen. Sein Auftakterfolg (1:6, 6:1, 7:6) gegen Hugo Gaston (ATP 59) entwickelt sich noch zum Krimi, nachdem der Österreicher im ersten Satz von der Rolle ist.

Nach dem er sich an die Höhe Gstaads gewöhnen konnte, fand Thiem nach und nach ins Spiel. Die «falschen Sachen» in der Vorhand konnte er ausmerzen, noch fehlt nur die Konstanz. «Ich habe wieder meine richtige Technik, meinen richtigen Schwung. Dafür musste ich wieder an den Ursprung zurück – stundenlang auf dem Platz nur die Vorhand trainieren.»

Am Mittwoch (10.30 Uhr) spielt Thiem gegen Federico Delbonis (ATP 125) um den Viertelfinaleinzug von Gstaad.

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