«Wir hatten genug voneinander»
Ex-Coach Ivanisevic erklärt Trennung von Djokovic

Was steckt hinter der Trennung des serbischen Tennis-Superstar Novak Djokovic von seinem Ex-Coach Goran Ivanisevic? Der Kroate verrät es und sagt, wer sein idealer Nachfolger wäre.
Publiziert: 04.04.2024 um 19:27 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_518.JPG
Cédric HeebRedaktor Sport

Ein Dutzend Grand-Slam-Titel, die Hälfte aller seiner Triumphe auf höchster Turnierebene, gewann Novak Djokovic (36) mit Goran Ivanisevic als Trainer. Doch die Wege des Serben und des Kroaten haben sich getrennt.

In der Tennis-Welt wurde wild spekuliert, was die Gründe dafür sein könnten. Die Weltnummer 1 hielt sich bis anhin bedeckt, schrieb in seiner Instagram-Botschaft nur von «Höhen und Tiefen in ihrer Chemie». Der Kroate, der als Profi selbst einen Grand-Slam-Sieg vorzuweisen hat (Wimbledon 2001), erklärt nun, was dahintersteckt.

«Es gibt keinen bestimmten Grund, aber wir müssen zugeben, dass wir beide ein Gefühl der Müdigkeit und Sättigung verspüren», sagt Ivanisevic im Interview mit dem TV-Sender Sportklub. «Wir hatten genug voneinander.» Ausserdem habe der 52-Jährige das Gefühl gehabt, dass er Djokovic nicht mehr nützlich sei.

Künftig nicht mehr zusammen auf dem Trainingsplatz: Novak Djokovic (l.) und Goran Ivanisevic.
Foto: AFP
1/8

Immer wieder Ausraster während Tennismatches

Als sie im vergangenen Jahr in den USA weilten, habe er erstmals das Gefühl gehabt, dass eine Veränderung nötig sei. Doch eine Verletzung Ivanisevics machte den Zeitpunkt ungünstig: «Vielleicht hätten wir nach den US Open aufhören sollen, aber ich wurde am Knie operiert und wir liessen es bleiben.»

Immer wieder konnten Tennis-Fans miterleben, wie Djokovic auf den Tennisplätzen laut wurde und die Wut an sein Team richtete. «So baute er Druck ab», erklärt Ivanisevic. Sein Ex-Coach nennt ein Beispiel aus dem Adelaide-Final 2023: «Er beschimpfte uns die ganze Zeit. Er schaute uns (Ivanisevic, den Trainingspartner und den Physio, Anm.d.Red.) wütend an und sagte, dass er nicht wisse, wen er von uns umbringen soll.» Und siehe da: Djokovic gewinnt den Final. «In der Kabine haben wir dann über die Szene gelacht», meint Ivanisevic.

Djokovic sorgt mit diesem Wutausbruch für Unmut
0:23
Sicherungen brennen durch:Djokovic sorgt mit diesem Wutausbruch für Unmut

Ivanisevic nennt «perfekte Person» für Djokovic

Solche Momente gibts nun aber nicht mehr, zumindest nicht für Ivanisevic. Doch wer wird sein Nachfolger im Djokovic-Lager? Der 21-fache ATP-Turniersieger nennt seinen Favoriten gleich selbst: Nenad Zimonjic (46). «Ich weiss nicht, wie lange Novak noch spielen will, aber er wäre die perfekte Person für ihn», schätzt Ivanisevic ein.

Djokovic brauche keinen Trainer, der ihn zuerst noch kennenlernen muss. Dass Zimonjic, seines Zeichens ehemalige Nummer 1 und dreifacher Grand-Slam-Sieger im Doppel, tatsächlich bei Djokovic anheuern könnte, befeuern Meldungen von serbischen Medien, die von gemeinsamen Trainings in Belgrad berichten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?