Topfavoritin an US Open
Wird Muguruza bald neue Queen von Queens?

Die Spanierin Garbine Muguruza gehört zu den Topfavoriten der US Open. In der ersten Woche stellt die Wimbledon-Siegerin ihre Form tadellos unter Beweis.
Publiziert: 03.09.2017 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:44 Uhr
Krönt sich Garbine Muguruza an den US Open zur neuen Weltnummer 1 im Frauentennis?
Foto: foto-net / Paul Zimmer / foto-net / Paul Zimmer
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Marc Ribolla

Ihr Name gehört zur Kategorie Zungenbrecher, kommt nicht so leicht über die Lippen. Garbine Muguruza. Doch die 23-Jährige könnte schon bald wieder in aller Munde sein. Die Spanierin ist auf der WTA-Tour die Spielerin der Stunde. Nach dem Wimbledon-Triumph im Juli könnte Muguruza (WTA 2) sich nun im New Yorker Stadtteil Queens zur Queen der US Open krönen.

Seit Ende Juni hat sie 19 von 21 Partien gewonnen und unterstreicht ihre Topform mit dem Turniersieg in Cincinnati, wo sie im Final die Welt-Nummer zwei, Simona Halep, deklassiert. Muguruza würde mit einem dritten Major-Titel auch erstmals den Thron der Nummer 1 übernehmen.

Ihr Stern geht letztes Jahr bei den French Open auf. Dort schlägt Muguruza im Final ihr Idol Serena Williams. «Sie ist jemand, den ich von klein auf bewunderte», sagt sie damals bei der Siegerehrung über Serena.

Muguruza ist keine, die mit Verbissenheit durchs Leben geht. An den Pressekonferenzen ist sie immer gut drauf, macht auch mal einen Spruch zur Auflockerung. Wie am Freitag, als sie auf die Geburt von Serenas Baby angesprochen wird. Muguruza sagt augenzwinkernd: «Hoffentlich wird die Kleine nie Tennis spielen.»

Sie selber greift als Kind schon früh zum Racket. Noch in Venezuela, wo sie als Tochter einer Venezolanerin (Scarlet Blanco) und eines Basken (José Antonio Muguruza) 1993 geboren wird. Mit drei Jahren steht sie schon auf dem Court. «In irgendeiner Ecke meines Kopfes habe ich mir schon damals vorgestellt, mal gegen die aus dem Fernsehen zu spielen», sagte sie kürzlich.

Dann folgt ein einschneidender Moment in ihrem Leben. Ihre Eltern flüchten 1999 nach der Machtübernahme Chavez' nach Spanien, um der Familie mit Garbine und ihren beiden älteren Brüdern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Muguruza spielt fortan an der Tennis-Academy von Legende Sergi Bruguera (46) weiter.

In der Zeitung «El Mundo» erklärt die Single-Frau einst, dem Tennis alles unterzuordnen. «Das Leben als Tennisspielerin ist sehr kurz. Ich will es am Maximum erleben, das kann nicht jeder Mensch auf der Welt.»

Die Latina entscheidet sich trotz Doppel-Bürgerschaft für einen Start für Spanien. Seit Mai 2016 hat Muguruza ihren offiziellen Wohnsitz in Genf. Sie ist eine lebensfrohe Persönlichkeit, tanzt gern und mag Latino-Musik wie Salsa oder Reggae, wie sie auf ihren Social-Media-Kanälen oft zeigt. «Gelernt habe ich es es aber nie richtig, es kommt einfach aus mir heraus», sagt sie. Wer weiss, vielleicht sehen wir nächsten Samstag nach dem US-Open-Final ein weitere Tanzeinlage Muguruzas – dann als Siegertänzchen.

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