Rekord-Mission Hawaii startet mit ärgerlicher Eincheck-Panne
Ist Daniela Ryf plötzlich eine Deutsche?

Der rote Pass wird für Daniela Ryf zum Problem. Weil sie im System als Deutsche vermerkt ist, darf sie nicht einchecken.
Publiziert: 12.09.2019 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 14:10 Uhr
Stefan Meier

Es ist wie ein kleiner Schock im ersten Augenblick für Daniela Ryf am Flughafen Zürich. Als sie für den Flug nach Vancouver und weiter nach Maui mit ihren rund 100 Kilogramm (!) Gepäck einchecken will, geht das zunächst nicht. Am Schalter heisst es, sie könne nicht fliegen. Zumindest nicht so.

Das Problem: Ryf wurde von ihrem Reisebüro als deutsche Staatsbürgerin gemeldet. Ein Fehler, der sich im System nicht korrigieren lässt. Und mit dem «falschen» Pass, dem Schweizer nämlich, wird Ryf nicht an Bord gelassen. Sie darf noch nicht einmal einchecken und ihr Gepäck aufgeben.

Die Anspannung ist spürbar. Schliesslich hat Ryf Grosses vor. Sie reist nach Hawaii, um zum fünften Mal in Serie die Ironman-WM auf Kona zu gewinnen. Ein Kunststück, das noch nie jemandem gelungen ist.

Problem am Schalter. Daniela Ryf für ihre Reise nach Hawaii nicht einchecken. Da sie als deutsche Staatsbrügerin geführt wird, aber mit ihrem Schweizer Pass ankommt.
Foto: Melanie Duchene
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Die Solothurnerin will sich nicht daraus aus der Ruhe bringen lassen. Sie sei keine, die Titel zählt. «Ich muss mich auf das Rennen und die eigene Leistung fokussieren, um diese auch abliefern zu können. Ich bin extrem hungrig, giggerig darauf, nach Hawaii zu gehen und ein gutes Rennen zu zeigen.»

Umso ärgerlicher ist der leichte Fehlstart in die Hawaii-Mission. Ryf muss mit dem Reisebüro Kontakt aufnehmen. Die ganze Buchung muss nochmal vorgenommen werden. Diesmal als Schweizerin. Die Zeit bis zum Boarding wird knapp, zumal noch Medientermine auf die 32-jährige warten.

Zum Glück klappt aber alles doch rechtzeitig, auch wenn es etwas hektischer wird als erhofft. «Wenn ich einen Tag später hätte fliegen müssen, hätte mich das schon sehr gestresst», gesteht Ryf.

Es ist ja nicht so, dass sie bis zum Ironman am 12. Oktober auf Maui Ferien macht. Auf sie wartet ein vollgepacktes Programm. «Ich muss dort die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit adaptieren. Darum reise ich nach Maui. Das Klima ist genau gleich wie auf Kona.»

Auf der paradiesischen Insel schuftet Ryf drei Wochen für die eiserne Form, ehe es noch ein paar ruhigere Tage gibt. Denn das Hitze-Trainingslager kann auch gefährlich sein.

«Man kann viel zu viel machen. In der Hitze zu trainieren, birgt Risiko», sagt Ryf. «Man muss in dieser letzten Vorbereitung noch einmal intensiv trainieren, an die Grenze gehen. Man schwitzt sehr viel, wird auch Müde. Der Körper darf nicht auslaugen.»

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