WM-Drama um Triathlon-Stars
Brownlee mit Schwächeanfall – Bruder schleppt ihn ins Ziel

Der Zieleinlauf beim letzten Triathlon der World Series 2016 in Mexiko wird zum menschlichen Drama. Im Mittelpunkt stehen die britischen Brüder Jonathan und Alistair Brownlee.
Publiziert: 19.09.2016 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:51 Uhr
Dieser Triathlet schleppt seinen Bruder bis ins Ziel
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Trotz Hitze-Kollaps im Ziel angekommen:Dieser Triathlet schleppt seinen Bruder bis ins Ziel

Das Drama beim World-Series-Rennen in Cozumel (Mexiko) beginnt 700 Meter vor dem Ziel. Triathlet Jonathan Brownlee, Olympia-Zweiter von Rio, führt das Rennen an. Er liegt auf Kurs zum Tagessieg und dem Gewinn der WM-Gesamtwertung 2016. Doch plötzlich fängt der 26-jährige Brite zu torkeln an, seine Beine geben den Geist auf.

Beduselt von einem Hitzeschlag und kaum fähig zu gehen, irrt Brownlee über die Strasse. Sein Bruder Alistair, seines Zeichens Rio-Olympiasieger, greift ihm unter die Arme und schleppt ihn praktisch auf den letzten Metern Richtung Ziel, bevor Jonathan nach der Ziellinie zusammenbricht.

Davor werden die beiden Brüder noch vom Südafrikaner Henri Schopman überholt, der gewinnt. Die Brownlees belegen Rang zwei und drei. Weil der Spanier Mario Mola Fünfter wird, holt dieser die nötigen Punkte, um sich den WM-Gesamtsieg zu sichern. Jonathan Brownlee muss sich mit vier Punkten Rückstand mit Rang zwei begnügen.

Wegen des kritischen Zustands von Jonathan findet die Siegerehrung ohne ihn statt, der Sportler wird stattdessen ins Spital überführt. Einen Protest der Spanier gegen Brownlee lehnt die Jury ab. Gemäss Reglement dürfen Triathleten von anderen Sportlern, Schiedsrichtern oder Helfern Hilfe beanspruchen.

«Dies war nicht die Art, wie ich den WM-Titel gewinnen wollte. Zum Glück lag ich in den Top fünf», sagt Gesamtsieger Mola. Dem angeschlagenen Brownlee geht es mittlerweile wieder besser. Er twittert Stunden nach dem Wettkampf ein Foto aus dem Spital mit der Daumen-Hoch-Geste!

Als bester Schweizer Triathlet klassiert sich Andrea Salvisberg in Cozumel als 12. In der Endabrechnung der WM-Serie 2016 belegt er Rang 22. (rib)

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