Bald geht die Turn-WM in Japan los
Doch die Schweizer Trainer haben noch kein Visum!

Die Reise an die Turn-WM im japanischen Kitakyushu (ab 18.10.) wird für den Frauen-Trainer zum Last-Minute-Trip. Denn noch fehlt das Visum.
Publiziert: 06.10.2021 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2021 um 11:26 Uhr
Cécile Klotzbach

Kommenden Dienstag, knapp eine Woche vor Start der Kunstturn-WM, wäre für die Schweizer Delegation Tag des Aufbruchs. Eine Monsterreise steht bevor: Flug via Frankfurt nach Tokio. Nach stundenlangen, pandemiebedingten Einreise-Formalitäten der Weiterflug zur südlichsten Hauptinsel Kyushu. Dann Weiterfahrt zur Millionenstadt Kitakyushu.

Eine 25-Stunden-Reisetortur, mindestens! Und obwohl man sich gerne auf eine solche einstellt, wird sie für gewisse STV-Schaffende zum Last-Minute-Trip. Zumindest für den Coach, der die dreiköpfige Frauen-Crew mit Stefanie Siegenthaler (23), Anina Wildi (18) und Lilli Habisreutinger (17) begleiten und betreuen soll.

Seit der Entlassung des Cheftrainers Fabien Martin arbeiten die Girls mit den Aushilfscoachs Nicusor Pascu und Chris Lakeman vom Regionalen Leistungszentrum Ostschweiz. «Wir haben beide für Japan angemeldet, wissen aber noch nicht, wer von ihnen im komplizierten administrativen Covid-Prozess das benötigte Visum erhalten wird», sagt David Huser, der neue Chef Spitzensport des STV.

Darf Nicusor Pascu vom RLZ Ostschweiz als Aushilfstrainer der Schweizer Kunstturnerinnen nach Japan reisen?
Foto: Blicksport
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Warten auf die entscheidende Liste

Wie bitte? Ein solcher Prozess sollte doch weniger als eine Woche vor Abreise längst abgeschlossen sein! «Leider nicht», so Huser, «die Visa werden vom japanischen Departement freigegeben. Der Organisator meldet, wer es erhält, schickt die Infos dann an die jeweilige Botschaft.» Die Situation sei für viele europäische Verbände herausfordernd. «Alle warten auf die entscheidende Liste. Noch haben wir keine Ahnung, welcher Trainer akzeptiert wird. Werden es beide sein, entscheiden die Athletinnen, wen sie bei sich haben wollen.»

Deren unsichere Lage geht also weiter. Der Verband bemüht sich um eine Strategie in drei Phasen. Übergangsphase 1 wäre eigentlich jetzt abgeschlossen, vorausgesetzt Übergangs-Phase 2 mit einer im Ausbildungsbereich erfahrenen Trainercrew, die projektweise aus dem Ausland geholt wird, kann starten. Aber auch hier stockt der administrative Prozess. Ab Januar wäre dann Phase 3 in Aussicht. Spitzensport-Chef Huser verspricht: «Dann soll das neue Trainerteam formiert sein.»

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