So geht es nach den Quäl-Vorwürfen beim STV weiter
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Erwin Grossenbacher:Hier sehen Sie das Statement vom STV

Wird im August wieder geturnt?
So geht es nach den Quäl-Vorwürfen beim STV weiter

In der Rhythmischen Gymnastik wird im Moment nicht mehr trainiert. Wann es weitergeht, ist offen – der Verband hofft aber, nach den Sommerferien wieder ­loslegen zu können.
Publiziert: 01.07.2020 um 07:19 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2020 um 10:53 Uhr
Emanuel Gisi

Die Cheftrainerin, die Nationaltrainerin und die Nachwuchschefin sind weg vom Fenster. In der Rhythmischen Gymnastik beim Schweizerischen Turnverband (STV) ist in den letzten Tagen viel passiert. Nachdem Ex Athletinnen im BLICK gegen die Nati-Trainerinnen Quäl-Vorwürfe erhoben hatten, war der STV zum Handeln gezwungen. Gut möglich, dass noch mehr Gymnastinnen Mut fassen und sich äussern.

Am Montagabend wurde bekannt, dass das Nationalkader bis auf weiteres nicht mehr trainiert – sämtliche Trainings sind bis Ende Woche gestrichen, dann sind erst einmal Sommerferien. Wie lange werden die Nati Frauen zuschauen müssen? «Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Gymnastinnen nach den Sommerferien wieder ihren geliebten Sport ausüben können», so STV-Sprecher Thomas Greutmann. «Wir prüfen zurzeit verschiedene Möglichkeiten, wie wir dies ermöglichen können.»

Nachdem Ex-Athletinnen gegen die Nati-Trainerinnen Quäl-Vorwürfe erhoben hatten, war der STV zum Handeln gezwungen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Wer untersucht was?

Eine externe Untersuchung soll Klarheit bringen, was beim STV in den letzten Jahren in der Rhythmischen Gymnastik alles schiefgelaufen ist. Wie diese aussieht, ist offen. «Wir führen zurzeit verschiedene Gespräche. Wir gehen davon aus, dass wir im Verlauf dieser Woche bekannt geben können, wer die Untersuchung durchführen wird.»

Unterstützt wird der Verband dabei vom Dachverband Swiss Olympic. Man begleite «den STV auf dessen Wunsch diesbezüglich punktuell. Unsere Verantwortlichen stehen dem STV für Austausch und Beratung zur Verfügung», so ein Sprecher. In die Untersuchung sei man aber nicht involviert. «Diese soll unabhängig durchgeführt werden und für die richtigen Erkenntnisse und Vorschläge sorgen, damit sich der Bereich RG künftig in die richtige Richtung entwickelt.»

Klar scheint, dass der STV rasch das Ruder herumreissen muss. «Es braucht einen Kulturwandel, eine eigene Trainingskultur, einen Schweizer Weg», forderte Matthias Remund, Direktor beim Bundesamt für Sport, schon im SonntagsBlick. Nach den Fehlgriffen mit den Cheftrainerinnen Heike Netzschwitz (2013 gefeuert) und Iliana Dineva (letzte Woche gefeuert), denen beide schwere Verstösse gegen ethische Grundsätze vorgeworfen wurden, müssen glaubwürdige Figuren und Konzepte her.

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