Es sind die Wochen der Wahrheit bei den Untersander-Brüdern. Während SCB-Verteidiger Ramon (29) ums sportliche Überleben und die Playoff-Quali kämpft, sieht es für Unihockey-Stürmer Joel (25) und seine St. Galler deutlich rosiger aus: Die Ostschweizer haben sich erstmals für die Playoffs qualifiziert, gegen GC steht am Samstag das erste Spiel der Viertelfinal-Serie an.
Nicht mehr oft gemeinsam unterwegs
«Bei uns läufts», sagt Joel Untersander zu BLICK. «Man merkt in der Region, wie sich die Leute für uns freuen, die Stimmung ist sehr positiv.» Ein Auge hat er trotzdem auf den eishockeyspielenden Bruder. «Ich verfolge den SCB, wenn es geht», sagt der Wirtschaftsstudent, der bei den St. Gallern um jede Einsatzminute kämpft.
«Aber unsere Saisons überschneiden sich grösstenteils.» Darum sind die Untersanders nicht mehr ganz so oft gemeinsam unterwegs. Im Gegensatz zu früher, als sie daheim in Widnau stundenlang Hockey spielten, mit Unihockey-Stöcken und Rollerblades.
«Die schlechte Saison beschäftigt ihn»
Nahe dran ist der jüngere Bruder trotzdem. «Die schlechte Saison beschäftigt ihn», sagt er. «Ist doch klar. Aber ich halte mich mit Ratschlägen zurück. Ich lobe, wenn ihm etwas gelingt. Ich habe aber das Gefühl, dass er die Sache gut einordnen kann.»
Möglicherweise hilft auch die lange Verletzungspause in der letzten Saison. Da fiel Ramon monatelang mit einer Gehirnerschütterung aus. «Da kannst du als Bruder nicht viel machen», sagt Joel. «Über alltägliche Sachen reden, für ihn da sein, mehr nicht. Das war eine schwierige Zeit.»
Geschenke gibts in diesem Frühjahr aber trotzdem keine. Wer diese mehr Saison mehr Playoff-Einsätze hat, der SCB oder St. Gallen? «Um Ramon ein bisschen herauszufordern: Wir natürlich. Klar nehmen wir Spiel für Spiel. Aber ich hoffe, wir sind noch lange dabei.»