Für unsere Biathletinnen gabs letzten Winter viel Grund zum Jubeln. Selina Gasparin (30) gewann als erste Schweizerin zwei Weltcuprennen und sensationell Olympia-Silber, Schwester Elisa (22) etablierte sich in der erweiterten Weltspitze und holte ein Olympia-Diplom im Sprint.
Der stetige Aufstieg im Nationenranking in den letzten fünf Jahren (25./23./22./18./13.) beschert der Schweiz erstmals vier Weltcupstartplätze bei den Frauen. Doch eine solch glanzvolle Saison zu wiederholen, ist äusserst schwierig.
Die Erwartungen sind zum Weltcup-Start (am Sonntag in Östersund) etwas gedämpft. Denn Leaderin Selina fällt wegen der Babypause den ganzen kommenden Winter aus, ihre Punkte wird das Team vermissen.
Zudem wird auch Europameisterin und Nachwuchshoffnung Patricia Jost (21) bis ins neue Jahr verletzt fehlen. Und zu allem Übel leidet Elisa Gasparin an einer schmerzhaften Nervenentzündung im Fuss.
Trotzdem ist Elisa optimistisch: «Klar werden wir ohne Selina nicht die gleich guten Resultate erzielen. Aber ich spüre bei mir, dass ich diesen Sommer nochmals einen Schritt vorwärts gemacht habe.»
Junges Team soll Punkte holen
In die Bresche springen müssen nun im jungen Team Aita Gasparin (20), Irene Cadurisch (22), Ladina Meier-Ruge (22) oder Flurina Volken (21). Das Ziel ist klar: die vier Startplätze sollen verteidigt werden. Dazu braucht es mindestens Rang 15 im Nationen-Klassement.
Etwas höher sind die Ambitionen bei den Biathleten. Trotz der Rücktritte von Simon Hallenbarter und Claudio Böckli hat das Team um Benjamin Weger (25), Mario Dolder (24), Ivan Joller (31) oder Serafin Wiestner (24) die Substanz, um das Ziel Top 10 und damit für die Saison 2015/16 sogar einen fünften Startplatz zu erreichen.
Den Saison-Auftakt mit der Mixed-Staffel bestreiten am Sonntag Aita und Elisa Gasparin sowie Ivan Joller und Benjamin Weger. Welche Athleten das Quartett für die Einzelrennen (3. bis 7. Dezember) ergänzt, wird später entschieden.