Medaillenchancen so gut wie nie
Der grosse Schweizer Formcheck zur Biathlon-WM

Ab Mittwoch gehts in Tschechien zur Sache. Vom 7. bis 18. Februar geht in Nove Mesto die Biathlon-WM über die Bühne. Es warten zwölf Medaillenentscheidungen. Das musst du über den Grossevent wissen.
Publiziert: 07.02.2024 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2024 um 07:44 Uhr
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Delia NackeVideo Sport

Bricht die Schweiz in Nove Mesto den Bann? Noch nie gab es an der Biathlon-WM eine Medaille für die Schweiz. Doch noch nie schien ein Podestplatz so erreichbar wie in diesem Jahr. Mit Lena Häcki-Gross, Amy Baserga, Sebastian Stalder und Niklas Hartweg haben wir vier Top-10-Läufer der diesjährigen Saison in unseren Reihen.

Doch auch mit den Gasparin-Schwestern Aita und Elisa, die bereits vor elf Jahren an der letzten Ausgabe der WM in Nove Mesto am Start waren, ist in der Damen-Staffel zu rechnen. Bei den Herren komplettieren Joscha Burkhalter und Jeremy Finello das Quartett.

Der grosse Schweizer Check vor der WM: 

Schweizer Jubel in Nove Mesto? Nicht nur das Trio Lena Häcki-Gross, Amy Baserga und Aita Gasparin (v.l.) starten mit Ambitionen zur WM.
Foto: NordicFocus/freshfocus
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Häcki-Gross greift nach einer Medaille

Erstmals befindet sich mit Lena Häcki-Gross eine Athletin aus dem Swiss-Ski-Team in der Favoritenrolle auf eine Einzel-WM-Medaille. In den Disziplinen Einzel, Verfolgung und Massenstart stand sie in der laufenden Saison schon auf dem Podium, im Sprint von Hochfilzen wurde sie Vierte. Mit der Engelbergerin ist somit in allen Einzelrennen zu rechnen. «Es wäre jetzt keine Überraschung, wenn Lena eine Medaille mitnimmt. Es wäre die erste für die Schweiz und wirklich ein Meilenstein», sagt Frauen-Trainerin Sandra Flunger. Die formstärkste Schweizerin sieht ihren Trumpf für Nove Mesto vor allem in ihrem kraftvollen Laufstil, weshalb ein Podestplatz über die längeren Distanzen wie dem Einzel oder Massenstart am wahrscheinlichsten erscheint.

Programm Biathlon-WM

Termine mit * = Blick-Tipp, hier haben wir gute Medaillenchancen

Mixed-Staffel: Mittwoch, 7. Februar ab 17:20 Uhr *

Sprint Frauen: Freitag, 9. Februar ab 17:20 Uhr

Sprint Männer: Samstag, 10. Februar ab 17:05 Uhr

Verfolgung Frauen: Sonntag, 11. Februar ab 14:30 Uhr *

Verfolgung Männer: Sonntag, 11. Februar ab 17:05 Uhr

Einzel Frauen: Dienstag, 13. Februar ab 17:10 Uhr

Einzel Männer: Mittwoch, 14. Februar ab 17:20 Uhr *

Single-Mixed-Staffel: Donnerstag, 15. Februar ab 18:00 Uhr *

Staffel Frauen: Samstag, 17. Februar ab 13:45 Uhr *

Staffel Männer: Samstag, 17. Februar ab 16:30 Uhr

Massenstart Frauen: Sonntag, 18. Februar ab 14:15 Uhr

Massenstart Männer: Sonntag, 18. Februar ab 16:30 Uhr *

Alle Rennen live auf SRF2

Termine mit * = Blick-Tipp, hier haben wir gute Medaillenchancen

Mixed-Staffel: Mittwoch, 7. Februar ab 17:20 Uhr *

Sprint Frauen: Freitag, 9. Februar ab 17:20 Uhr

Sprint Männer: Samstag, 10. Februar ab 17:05 Uhr

Verfolgung Frauen: Sonntag, 11. Februar ab 14:30 Uhr *

Verfolgung Männer: Sonntag, 11. Februar ab 17:05 Uhr

Einzel Frauen: Dienstag, 13. Februar ab 17:10 Uhr

Einzel Männer: Mittwoch, 14. Februar ab 17:20 Uhr *

Single-Mixed-Staffel: Donnerstag, 15. Februar ab 18:00 Uhr *

Staffel Frauen: Samstag, 17. Februar ab 13:45 Uhr *

Staffel Männer: Samstag, 17. Februar ab 16:30 Uhr

Massenstart Frauen: Sonntag, 18. Februar ab 14:15 Uhr

Massenstart Männer: Sonntag, 18. Februar ab 16:30 Uhr *

Alle Rennen live auf SRF2

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Chancen auf einen Überraschungscoup

Bereits beim Auftaktrennen der WM, der Mixed-Staffel, gehört die Schweiz zum erweiterten Favoritenkreis. Bei der Generalprobe in Antholz schrammte das Team am Podium vorbei, obwohl mit Niklas Hartweg einer der üblich gesetzten Läufer krank ausfiel. An der WM werden allerdings, anders als im noch im Weltcup, alle Nationen in Bestbesetzung antreten. Somit gilt es die Biathlon-Grossnationen Norwegen, Frankreich, Schweden, Italien und Deutschland zu schlagen beziehungsweise deren Patzer auszunutzen. Wie erwartet bilden Sebastian Stalder, Niklas Hartweg, Lena Häcki-Gross und Amy Baserga das Schweizer Mixed-Staffel-Quartett.

Mit zwei vierten Plätzen in Östersund (Swe) und Ruhpolding (D) hat zudem die Schweizer Frauenstaffel keine schlechten Aussichten auf einen Podestplatz. Besonders die Gasparin-Schwestern, die während der Saison mit vielen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten, legen ihre Hoffnung in dieses Rennen.

Aussenseiterchancen bei den Männern

Bei den Männern sieht alles nach erneuten norwegischen Festspielen aus: Auch wenn die Deutschen zwar besser in die Saison starteten, belegen momentan sechs Norweger die Top-6 des Gesamtweltcups. Für einen Medaillen-Coup müssen die schiessstarken Sebastian Stalder und Niklas Hartweg auf die Fehler der Konkurrenz sowie gute Ski hoffen. Im Bestfall könnte so ein Schweizer Exploit in den schiesslastigen Wettbewerben Einzel, Verfolgung und Massenstart klappen.

Mega-Event ohne Schnee

An die Stimmung vor Ort hat das Schweizer Team grosse Erwartungen. «Das wird ein Jahrhundertevent», freut sich Elisa Gasparin. Die Tickets für alle Wettkämpfe sind längst ausverkauft. Auch eine Unterkunft findet man rund um das 10'000-Einwohner-Städtchen kaum noch, sodass selbst bei den Athleten nicht alle Verwandten und Freunde Platz zur Unterstützung während der zwei Wochen finden konnten. 

Um den Schnee steht es dieser Tage in Nove Mesto jedoch kritisch: Durch warme Temperaturen und Regenfall liegt praktisch kein Schnee vor Ort. Durch grosse Schneereserven können dennoch problemlos alle Streckenabschnitte präpariert werden. Allerdings wird durch die warmen Bedingungen eine frühe Startnummer von deutlichem Vorteil für die Athleten sein. Auch das Training könnte zum Problem werden: «Wir haben uns überlegt, die Rollski mitzunehmen», erklärt Männer-Coach Remo Krug. 

Die selektive WM-Strecke

Die Strecke gehört zu den anspruchsvolleren: «Nove Mesto hat eigentlich eher ein schnelles, flaches Profil. Schnellkräftige Läufer sind im Vorteil», schätzt Aita Gasparin ein. Kurz vor dem Schiessstand gibt es einen Anstieg, welcher den Puls hochtreibt. Sebastian Stalder zählt zu den besten Schützen des Feldes – und erhofft sich auch dadurch Chancen: «Es sind oft schwierigere Bedingungen als an anderen Standorten. Darum hoffe ich, dass es mir dann auch etwas zugutekommt, wenn die anderen Athleten ein paar Fehler schiessen.»

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