Schwinger greifen Biathleten unter die Arme
Lenzerheide plant Riesen-Sportfest bei Weltcup-Premiere

Wenn in genau vier Monaten der Biathlon-Weltcup in Lenzerheide Halt macht, wollen die Veranstalter ein spektakuläres Sportpaket bieten – inklusive Schwingen. Der Vorverkauf ist vielversprechend, doch es wartet auch noch immer ein Berg an Herausforderungen.
Publiziert: 14.08.2023 um 10:14 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Erstmals überhaupt finden in diesem Winter Biathlon-Weltcup-Wettkämpfe auf Schweizer Boden statt. Lenzerheide wird die dritte Saisonstation der besten Biathleten der Welt sein – und für die meisten der Schweizer Exponenten ein absolutes Heimspiel. Viele des Teams um Shootingstar Niklas Hartweg (23) wohnen bloss eine handvoll Autominuten von der Anlage entfernt.

Die Weltcup-Premiere vom 14. bis 17. Dezember ist gleichzeitig auch die grosse Hauptprobe für die Biathlon-WM, die 2025 gleichenorts stattfindet. Ziel der Veranstalter ist es, schon jetzt möglichst viele Sportfans zu begeistern, wie Jürg Capol, CEO der Biathlon-Grossanlässe in Lenzerheide, sagt: «Der Weltcup-Event ist eine grosse Chance für diese Nische, die der Biathlon nach wie vor ist.»

In der Schweiz kann man von Fan-Dimensionen, wie sie etwa Deutschland erlebt, nur träumen. Zumindest bis jetzt. Aus diesem Grund möchten die Veranstalter im Bündnerland ein möglichst attraktives Programm bieten. Dazu sollen gar einige einheimische Schwinger in ihre Zwilchhosen steigen. Capol plant eine Zusammenarbeit mit dem Bündner Kantonalen Schwingerverband. Die Gästesportart soll im Fan-Village neben musikalischen Acts für zusätzliches Spektakel sorgen. Mit Show-Sessions und Kinder-Lektionen.

Niklas Hartweg und Co. sollen im Dezember für Schweizer Top-Ergebnisse beim Heim-Weltcup in Lenzerheide sorgen.
Foto: freshfocus
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Plätze im Weltcup-Kalender sind begehrt

Daneben profitiert der Besucher von einer Kooperation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit einem Ticket für die Biathlon-Arena in Lenzerheide ist die Anfahrt von allen Orten in der Schweiz (sowie die Rückreise) gratis.

Rund 4000 Eintrittskarten sind bereits weg. «Ich hatte zuerst das Gefühl, es handle sich um ein Rockkonzert», meint Capol lachend und zufrieden. Und doch warten noch viele Herausforderungen: 30’000 Zuschauer sollen es am Ende über die vier Wettkampftage sein, daneben muss das ÖV-Konzept funktionieren, weil keine Parkplätze zur Verfügung stehen. Und nicht zuletzt ist da auch der Druck, sich als Biathlon-Standort zu beweisen: Die Plätze im Weltcup-Kalender sind rar (nur neun pro Saison) – und hochbegehrt.

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