Die einstige Bob-Nation Schweiz ist auf dem Weg zurück zur alten Grösse.
Das liegt vor allem an Michael Vogt (25). Der Schwyzer fährt in Altenberg (De) im Zweierbob voll mit um den EM-Titel. Nach der Halbzeitführung verliert er die Hundertstelschlacht im Eiskanal um den Hauch von 0,05 Sekunden: EM-Silber hinter dem Deutschen Johannes Lochner (32).
Es ist das erste Schweizer EM-Edelmetall seit 2020, als Simon Friedli allerdings in Abwesenheit der meisten Toppiloten auch Zweiter wird. Diesmal in Altenberg sind alle Stars dabei, als Vogt vom ersten Schweizer EM-Titel seit Beat Hefti 2016 träumen kann.
Vogt ein heisser Podestkandidat in St. Moritz
Eine Sensation ist Vogts EM-Silber nicht, auch wenn er auf dessen Heimbahn den (angeschlagenen) deutschen Seriensieger Francesco Friedrich (32, holt Bronze) besiegt. Der Schwyzer sagte letzte Woche: «Die Medaillen sind das Ziel.» Denn er hatte sich diese Saison mit konstanten Leistungen vor allem im kleinen Schlitten an der Weltspitze etabliert. Bei vier Starts raste er im Weltcup dreimal aufs Podest.
Nun reist der Bob-Tross direkt weiter nach St. Moritz zur WM. Vogt kommt als Beinahe-Europameister zum Saison-Höhepunkt. Und ist jetzt natürlich auch im Engadin ein heisser Medaillenanwärter.
Mit Timo Rohner (25) auf Rang 6 sorgt ein zweiter Schweizer für ein starkes Ergebnis. Cédric Follador (28) landet auf Platz 12.
Bei den Frauen fährt Vogts Freundin Melanie Hasler (24) im Monobob direkt vor der Zürcherin Martina Fontanive (36) auf Rang 8, was in der EM-Wertung die Ränge 4 und 5 bedeuten.