Hasler Zweite im Olympia-Testrennen
Jetzt ist Ex-Volleyballerin heiss auf Bob-Medaille

Das dreiwöchige Trainings-Camp im neuen Olympia-Eiskanal ist vorbei. Es endet mit einem Schweizer Hammer, der uns für Peking 2022 hoffen lässt.
Publiziert: 27.10.2021 um 14:42 Uhr
Matthias Dubach

Eines vorneweg: Noch sind gar keine Schweizer Bob-Fahrer und -fahrerinnen für Olympia 2022 fix qualifiziert. Aber wenn diesen Winter unsere besten Eiskanal-Künstler nicht plötzlich rückwärts fahren, sind die Selektionen Formsache.

Es werden diejenigen Piloten starten, die am Mittwoch vom verrückten, dreiwöchigen Mega-Trainingslager auf der olympischen Bobbahn in die Schweiz zurückkehren. Bei den Frauen sind das: Melanie Hasler (23) und Martina Fontanive (35), bei den Männern Simon Friedli (30) und Michael Vogt (23).

Vor allem Hasler hat sich in China mit der neuen Bahn richtig gut angefreundet, wie sie in den abschliessenden Testrennen zeigt. In der neuen Frauen-Disziplin Monobob (Einsitzer-Schlitten) rast sie auf Rang 2.

Olympia-Hauptprobe: Im Testrennen am Ende des Trainingslager holt Melanie Hasler (l.) im Monobob den 2. Rang.
Foto: Zvg
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Monobob ist eine neue Olympia-Disziplin

Ein Podest bei der Olympia-Hauptprobe! «Es ist ein mega cooles Gefühl, dass mir die Olympia-Bahn so gut liegt», sagt Hasler zu Blick, «ich weiss jetzt, dass ich vorne dabei sein kann. Aber gerade im Monobob ist es sehr schwierig, zwei gute Läufe hinzulegen.»

Trotzdem: Die Aargauerin gehört nun zu unseren Peking-Hoffnungen. Was für ein Aufstieg: Denn Hasler war eigentlich bis vor vier Jahren ein Volleyball- und Beachvolleyball-Talent. Doch weil Swiss Sliding immer in anderen Sportarten nach sprung- und sprintstarken Athleten sucht, kommt Hasler zu einem ersten Eiskanal-Versuch. Es packt sie so sehr, dass sie mit Volleyball aufhört und letzten Winter in ihrer ersten Weltcup-Saison in St. Moritz bereits aufs Podest fährt.

Der Hintergedanken beim Sportartenwechsel, im Bob schneller als im Beach-Sand in die Reichweite von Olympia-Medaillen zu kommen? Der war immer da. Hasler: «Ich hätte aber nie damit gerechnet, dass es so schnell geht.» Zum Plausch spielt sie immer noch ab und zu Volleyball.

Aber ihr Training hat sich stark verändert. Mehr Gewichte im Kraftraum, dazu Laufschulung für die Sprints und Anschieben üben. Alles durchgeplant von Swiss-Sliding-Athletiktrainer Chris Wooley. «Wenn wir die Videos vom Anfang und jetzt vergleichen, sieht man sofort, wie stark ich mich verbessert habe», sagt Hasler.

Wie sehr, zeigt auch das Testrennen: Nur die deutsche Zweier-Olympiasiegerin Mariama Jamanka ist schneller.

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