Die Weltcup-Saison beginnt mit einem Flop, für den die Bob-Teams herzlich wenig können: Der Auftakt in Park City fällt wegen technischen Problemen am Bahn-Kühlsystem ins Wasser. Los geht die Saison nun erst dieses Wochenende mit zwei Zweier-Rennen in Lake Placid. Eine Woche darauf folgt der Auftakt im Vierer-Schlitten.
Kein Problem für Michael Vogt (21). Der einzige Schweizer Pilot, der in den USA am Start steht, weilt mit seiner Mannschaft bereits seit Mitte November in Übersee. Auf der Bahn in Lake Placid hat Vogt an drei Rennen vom North-American-Cup teilgenommen. Highlight: Ein dritter Rang im Vierer.
Ob es Vogt auch im Weltcup aufs Podest rast? Zweifelhaft. Die einstige Bob-Nation befindet sich nach wie vor im Neuaufbau mit lauter jungen Piloten. Vogt will als Schweizer Nummer 1 in seiner zweiten Saison regelmässig in die Top-Ten fahren, vom Podest redet der Schwyzer nicht.
Die verrückte Story um die Glücksnuss
Am fehlenden Glück soll Vogt diesen Winter nicht scheitern: Das Team hat ja seine Glücksnuss dabei! Glücksnuss? Vogt erklärt, wie sich letzte Saison aus einem Gag von Anschieber Sandro Michel ein Ritual entwickelt: «Wir waren in Königssee in einem Laden. Sandro legte aus Plausch eine Walnuss auf die Waage. Es hat kein Gewicht angezeigt, also hat sie die Verkäuferin uns geschenkt. Fortan war sie unsere Glücksnuss.»
Dumm nur: Am letzten Saisonrennen, dem starken 5. Rang an der Vierer-WM in Whistler, öffnet sich die Nuss. Michel: «Deshalb haben wir sie nach dem vierten Lauf gegessen!»
Trotzdem ist auch in der neuen Saison eine Glücksnuss dabei. Wie das? Vogt: «Der Bobclub Zürichsee hat eine aus Metall machen lassen.» Vogts Klub hatte von der Nuss-Story Wind bekommen und liess kurzerhand einen neuen, unzerstörbaren Glücksbringer herstellen. Sicher ist sicher!