Cologna zu Doping in Norwegen
«Das war ein grösserer Schock!»

Zwei Wochen vor dem Start in den Langlauf-Weltcup spricht Dario Cologna über seine Form, seine Ziele und die Dopingfälle in Norwegen und Russland.
Publiziert: 10.11.2016 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:41 Uhr
Dario Cologna ist bereit für die neue Saison.
Foto: Keystone
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Aufgezeichnet: Stefan Meier

Dario Cologna, Ende November beginnt die Saison. Stimmt die Form?
Ich brauche ja meistens ein paar Rennen, um in Schwung zu kommen. In Kuusamo war ich fast nie ganz vorne dabei. Es braucht sicher noch einen Schritt, aber im Grossen und Ganzen lief alles nach Wunsch. Ich habe etwas mehr Umfang trainiert und musste mich auch weniger zurücknehmen.

Welches sind ihre Ziele?
Das Hauptziel ist sicher, an der WM in Lahti um die Medaillen zu kämpfen.

Da waren sie auch schon offensiver und gaben klar Gold als Ziel aus…
Naja, ich hab ja schon Gold. Also muss es nicht unbedingt Gold sein. Aber natürlich ist es das Ziel. Aber es muss viel dafür zusammenpassen.

Wie sieht es mit der Tour de Ski aus?
Da bin ich vorsichtiger. Es ist sicher nicht das ganz grosse Ziel. Ich will dort gute Rennen laufen und dann schauen wir. Aber es gibt nur einen Sprint, ganz am Anfang. Das kommt mir sicher entgegen.

In der letzten Saison machte Ihnen die Wadenverletzung einen Strich durch die Rechnung. Wie ging es im Sommer?
Ich hatte weniger Probleme als auch schon. Ich konnte gut trainieren und die Wade belasten.

Also alles gut?
Nicht ganz. Wenn ich zu viel wollte, habe ich es gespürt. Das ist einfach meine Schwachstelle. Und zwar seit jeher, nicht erst seit letztem Winter. Aber es war das erste Mal, dass das Problem auf den Ski auftauchte. Im Moment bin ich zuversichtlich, ich denke nicht in jedem Training daran.

Haben Sie gelernt, mit dem Problem umzugehen?
Ja, ich merke es, wenn die Wade zumacht. Und im Sommer nehme ich im Training dann etwas heraus. Ich gehe dann eher auf die Rollski oder aufs Velo, wo die Belastung kleiner ist. Während einer Tour de Ski geht das aber natürlich nicht.

Ein grosses Thema im Sommer waren – nebst dem Staatsdoping in Russland – die Dopingfälle der Norweger Martin Sundby und Therese Johaug. Wie haben sie das erlebt?
Die Norweger waren sicher ein grösserer Schock. Das sind zwei Stars der Szene, das ist für alle schlecht. Ich bin sehr überrascht von dem Ganzen, denn sonst sind die Norweger sehr professionell unterwegs, da sollten solchen Fehler nicht passieren.

Sundby nahm ja zu viel Asthma-Mittel. Und nun wurde die erlaubte Dosis runtergesetzt. Kann das für Sie zum Problem werden?
Nein, ich nehme täglich zwei Stösse aus einen normalen Inhalator. Um die Grenze zu überschreiten, bräuchte es deutlich mehr als das. Sundby kann nicht einfach darüber hinaus geraten sein.

Und bei den Russen?
Bei den Russen ist ehrlich gesagt das Misstrauen grundsätzlich grösserer, weil es von dort auch immer wieder Dopingfälle gab. Das war aber in Norwegen nie der Fall.

Von Sundby erbten Sie ja den Gesamtweltcup. Haben Sie die grosse Kristallkugel mittlerweile erhalten?
Nein, noch immer nicht. Aber ich dachte in dem Moment auch nicht daran, sondern war zunächst einfach geschockt.

Haben Sie bei der Fis schon nachgefragt wegen der Kugel?
Nein, ich mache da keinen Druck. Ich habe ja schon drei Kugeln. Davon steht eine im Wohnzimmer, zwei sind im Keller.

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